Der Aufenthaltsort von
Übeltätern und Dämonen
November 2008
Fast alle Religionen kennen einen Ort der Hölle. Die Begriffe
für diesen Ort mögen voneinander abweichen.
Der Begriff Hölle dürfte von Hel abgeleitet sein. Und Hel
wiederum steht für die Todesgöttin der Germanen.
Da die meisten Religionen so etwas wie eine Unterwelt kennen,
sollte man annehmen dürfen, dass es ein Wissen über diesen Ort schon immer
gegeben hat.
Nur wie man sich diesen Ort, der von "Lebenden"
nicht besucht werden konnte, vorstellte, entsprach mehr oder weniger der
Vorstellungswelt der jeweiligen Kultur.
Bei den Germanen lag der Eingang zur Hölle im Lande Niflheim
(Heimat der Nefilim???). Der Höllenhund Garmr, wacht in der Höhle Gnipahellir und sorgt
dafür, dass keiner der Lebenden in das Reich Hel eindringt. Zusätzlich gibt es
dort noch das
Gittertor Helgrind um Neugierige am weitergehen zu hindern.
Nicht
zwangsläufig sollte man derartige Hinweise ausschließlich mit
Jenseitsvorstellungen assoziieren. Irgendwie könnte man sich den Ort
"Hel" viel besser als einen physischen Ort vorstellen. Denn wie,
bitte schön, sollte ein Gittertor eine Seele daran hindern können, in das
innere Reich vorzudringen?
Die
christlichen Religionen verbinden die Hölle mehr mit Jenseitsvorstellungen, also
einen Ort für die Seelen von Verstorbenen mit einem sündigen Lebenswandel. Wenn
wir uns künstlerische Interpretationen der Hölle ansehen, scheint mit so
manchem Maler die Phantasie
durchgegangen zu sein. Hauptsache schaurig und abstoßend. Je schauriger
- desto besser, umso wirkungsvoller ließ sich seitens der Kirche mit der
Höllenstrafe drohen.
Für
viele ist die Hölle jedoch nur noch ein Synonym für schlimme Zustände.
Bombenhölle,
Feuerhölle, grüne Hölle, …
Andere
sehen in der Hölle die Zustände, die man sich selbst bereitet, durch die man
dann leidet.
Aber
es gibt eben auch noch jene, die an dem mittelalterlichen Höllenbild kleben.
Wer es
nicht glaubt, der werfe einen Blick auf die Abhandlung, die unter dem
nachfolgenden Link einsehbar ist. Lesenswert! Man glaubt es nicht!
http://web246m.dynamic-kunden.ch/maria/hoelle.html
Insbesondere die katholische Kirche assoziiert mit der Hölle
einen endlosen Ort der Gottesferne, der Pein, aus der es keine Erlösung mehr
gibt. Interessant in diesem Zusammenhang vielleicht, was Hieronymus
diesbezüglich gesagt haben soll.
Zitat
aus: http://www.j-lorber.de/ke/3/oc1-hoel.htm
Der Kirchenlehrer Hieronymus (gest 420), der der Sekretär des
Papstes Damasus war, schrieb in seiner Erklärung des Propheten Isaias, die Verdammten würden später
reichlicher Tröstungen teilhaftig, aber das müsse geheimgehalten werden,
damit die Gläubigen aus Furcht vor den ewigen Höllenstrafen nicht sündigen {Is
14,2}. Dieses pädagogische Motiv war sicher einer der Gründe, weshalb
kirchliche Kreise die Lehre der Apokatastasis des Origenes bekämpft und
verurteilt haben.
Doch
auch in den heiligen Schriften (z.B. der Bibel) lassen sich Hinweise darauf
finden, dass der Ort, die Hölle, alles andere als nur ein Jenseitsort ist.
Weitere
Hinweise siehe unter den entsprechenden Aufsatzüberschriften:
Autor: B. Freytag
www.fallwelt.de/ET/hoelle.htm