Gott richtet inmitten der Götter

Psalm 82

 

 

(Ein Psalm, mit dem sicherlich mancher Theologe arge Probleme bekommen müßte!)

Gericht inmitten der Götter. 1

Vers 1   (Die Versammlung der Götter) 1

Vers 1b (Im Kreis der Götter) 1

Vers 6a (Ihr seid Götter) 1

Vers 6b (Söhne des Höchsten) 1

Vers 7a (Sterben wie Menschen) 1

Vers 7b (Fallen wie der Fürst) 1

Vers 8   (Gottes Erbteil) 1

Weitere Lesarten von Psalm 82. 1

 

Psalm 82 (Einheits)

1[Ein Psalm Asafs.[1]] Gott steht auf in der Versammlung der Götter, im Kreis der Götter hält er Gericht.

...

6 «Wohl habe ich gesagt: Ihr seid Götter, ihr alle seid Söhne des Höchsten.

7 Doch nun sollt ihr sterben wie Menschen, sollt stürzen wie jeder der Fürsten.»

8 Erheb dich, Gott, und richte die Erde! Denn alle Völker werden dein Erbteil sein.

 

(Weitere Lesarten von Psalm 82  1 am Ende des Dokuments)

 

 

Gericht inmitten der Götter

(in der Versammlung der Götter)

Offensichtlich können wir davon ausgehen, dass der Schreiber das Vorhandensein mehrerer Götter im Sinn hatte, was natürlich ganz im Widerspruch zur christlichen Theologie steht, welche nur einen einzigen Gott propagiert.

Das Vorhandensein mehrerer Götter steht zwar auch im Widerspruch zu den Ansichten fast aller christlichen Religionen aber nicht zwangsläufig im Widerspruch zur Bibel selbst, denn die Bibel kennt sehr wohl das Vorhandensein weiterer Götter. (siehe dazu z.B.: viele Götter)

 

Da wird dann manchmal so argumentiert, dass Jesus schließlich auch ein Gott sei. Und dann kennt man ja auch den Gott dieser Welt, den gefallenen Fürsten aus den lichten Bereichen. – Das sind schon mindestens drei "Götter". Das rechtfertigt theoretisch die Anwendung des Begriffes "Gott" im Plural.

Doch mit dem Psalm 82 wird man nach wie vor seine Erklärungsnot haben. Ich werde jetzt einige relevante Aussagen dieses Psalms näher hinterfragen. (...in der Wortwahl der Züricher Bibel. Da die unterschiedlichsten Übersetzer diesen Psalm, was den Inhalt betrifft, in großer Einmut übersetzen, ließen sich die Worte mit jeder anderen Bibel beliebig austauschen. Immerhin ist das ein Hinweis, dass sich die Übersetzer in diesem Fall recht einig sind und daß es keinen Grund gibt, dass hier Gesagte irgendwie anzuzweifeln.

 

 

Versbesprechung

Vers 1 (Die Versammlung der Götter)

Gott steht in der Gottesversammlung,

 

So eine Gottesversammlung findet in der Bibel zum Beispiel im Buch Hiob Erwähnung.

Hiob 2,1 (nach Luther) Es begab sich aber eines Tages, da die Gottessöhne kamen und vor den HERRN traten, daß auch der Satan unter ihnen kam und vor den HERRN trat. 

Solche Gottesversammlungen, in denen es um das Schicksal der Erde ging, gab es öfter. Auch apokryphe Schriften und Neuoffenbarungen erwähnen solche Konferenzen. Anwesend sind die Gottessöhne, Fürsten, schlicht all die Verantwortlichen in den betroffenen Bereichen der Galaxis.

 

 

Vers 1b (Im Kreis der Götter)

Inmitten der Götter hält er Gericht:

 

Die Gottesversammlung setzt sich sozusagen aus mehreren Göttern zusammen. Das schließt, wenn wir an Hiob denken, die Gottessöhne mit ein.

Ps 58,2 (Elberfeld rev) Redet ihr wirklich Gerechtigkeit, Götter?

1.Kön 22,19 (Luther) Micha sprach: Darum höre nun das Wort des HERRN! Ich sah den HERRN sitzen auf seinem Thron und das ganze himmlische Heer neben ihm stehen zu seiner Rechten und Linken.

Das himmlische Heer schließt wohl auch einige ehemalige Repräsentanten mit ein, deretwegen Gericht über die Erde gehalten wird.

 

 

Vers 6a (Ihr seid Götter)

Ich habe gesprochen: Götter seid ihr

 

Jetzt bekommen wir, wenn wir die theologischen Auslegungen im Sinn haben, ein echtes Problem! Hier ist nicht von irgendwelchen himmlischen Gottessöhnen die Rede, sondern von Erdlingen aus dem Volke Israel. Wir Menschen (zumindest einige von uns) sind Götter. Da wir auf der Erde leben, zählen wir aber wohl eher zu den gefallenen Göttern, den gefallenen Gottessöhnen, den verlorenen Kindern Gottes. 

 

 

Vers 6b (Söhne des Höchsten)

Söhne des Höchsten allesamt.

 

Eben sagte ich noch, daß zumindest einige von uns Menschen (gefallene) Götter sind. Dieser Vers geht noch einen Schritt weiter, denn wir sind demnach allesamt Söhne des Höchsten; Kinder Gottes in irdischen Gefäßen. Jedenfalls trifft das auf all jene zu, an die diese Worte einst gerichtet wurden.

 

 

Vers 7a (Sterben wie Menschen)

Doch wahrlich, wie Menschen sollt ihr sterben

 

Wir erfahren immer mehr Details dieses heiligen Geheimnisses! Wir sind nicht nur Götter, Söhne Gottes, sondern haben ganz offensichtlich auch noch eine Vorgeschichte, die sich in anderen (göttlichen) Sphären abgespielt haben muß. Wenn wir (jetzt) sterben sollen wie Menschen, ja, wie starben wir denn zuvor? - Wir hatten also ganz offensichtlich ein Dasein vor unserem irdischen Leben. Ein Leben im Himmel als Söhne Gottes!

 

 

Vers 7b (Fallen wie der Fürst)

wie einer der Fürsten fallen.

 

Bzw.: sollt stürzen wie jeder der Fürsten (Einheits)

Vom gefallenen Fürsten haben wir Kenntnis.

Jes 14,12 (Einheits) Ach, du bist vom Himmel gefallen, du strahlender Sohn der Morgenröte. Zu Boden bist du geschmettert, du Bezwinger der Völker.

Joh 12,31 (Luther) Jetzt ergeht das Gericht über diese Welt; nun wird der Fürst dieser Welt ausgestoßen werden.

Luzifer ist gefallen, und wir, die einstigen Söhne Gottes haben uns, ob wir es nun wahr haben wollen oder nicht, einst irgendwie auf die Seite dieses Rebellen geschlagen, wir folgten ihm und fielen wir er. (Wir sterben alle in Adam?) Wir verloren das Recht weiterhin unter den heiligen Gottessöhnen zu leben. Uns blieb es nicht erspart, dann in seiner (des Teufels) Welt im Erdenkleide zu leben.

Sollten "die Fürsten" in der Mehrzahl gemeint sein, dann wird es sich offenbar um Anführer aus der Zeit vor unserer Geschichtsschreibung handeln, welche sich einst der kosmischen Rebellion des Rebellenfürsten anschlossen.

 

 

Vers 8 (Gottes Erbteil)

... dein Eigentum sind die Völker alle.

 

Obwohl gefallen, obwohl von Gott verstoßen, obwohl auf irdische Erfahrungsbereiche reduziert, bleiben wir Kinder Gottes. Wir sind nach wie vor sein Erbe. Wir, die verlorenen Schafe, sollen wieder in die eigentliche Herde der Gottessöhne eingegliedert werden. So müssen wir den Weg zurück antreten. Zuvor bleibt es uns aber nicht erspart, durch die Hölle (unsere schmerzlichen Erfahrungen auf der Erde) zu gehen. Da wir sein, Gottes Eigentum sind, können wir darauf hoffen, dass wir IHM nicht egal sind und berechtigte Hoffnungen in uns hegen dürfen, dass er uns wieder heimholt.

Das Projekt in Verbindung mit Christus, deutet schon an, daß seitens der "Himmlischen" gewisse Vorbereitungen im Gange sind.

 

1Kor 15 (Einheits)

24 Danach kommt das Ende, wenn er jede Macht, Gewalt und Kraft vernichtet hat und seine Herrschaft Gott, dem Vater, übergibt.

25 Denn er muß herrschen, bis Gott ihm alle Feinde unter die Füße gelegt hat.

26 Der letzte Feind, der entmachtet wird, ist der Tod.

27 Sonst hätte er ihm nicht alles zu Füßen gelegt. Wenn es aber heißt, alles sei unterworfen, ist offenbar der ausgenommen, der ihm alles unterwirft.

28 Wenn ihm dann alles unterworfen ist, wird auch er, der Sohn, sich dem unterwerfen, der ihm alles unterworfen hat, damit Gott herrscht über alles und in allem.

 

Wer ist dieser Asaf, von dem dieser Psalm stammen soll?

Im 2.Chr 29,30 gibt es eine Antwort darauf.

König Hiskija und die führenden Männer befahlen den Leviten, den Herrn mit den Worten Davids und des Sehers Asaf zu preisen. Diese sangen den Lobpreis mit Freuden, verneigten sich und warfen sich nieder.

 

 

Weitere Lesarten von Psalm 82

Schöningh

1     [Ein Psalm von Asaf.] - Gott erhebt sich in der Gottesversammlung, hält Gericht im Kreis der Götter. 

...

6     Ich sagte: "Wohl seid ihr Götter; ihr alle seid Söhne des Höchsten. - 

7     Doch sterben müßt ihr wie Menschen, müßt fallen wie einer der Fürsten!" -

8                                 Gott, erhebe dich! Richte die Erde! Denn als Erbteil besitzt du alle Völker.

 

Schlachter

1. Ein Psalm Asaphs. Gott steht in der Gottesversammlung, inmitten der Götter richtet er:

...

6. Ich habe gesagt: «Ihr seid Götter und allzumal Kinder des Höchsten;

7. dennoch sollt ihr sterben wie Menschen und fallen wie einer der Fürsten!»

8. Mache dich auf, o Gott, richte die Erde; denn du bist Erbherr über alle Nationen!

 

Hoffnung

Ein Psalm Asafs.  Gott steht auf inmitten der Götter,  in ihrer Versammlung erhebt er seine Anklage:

...

6 Zwar hatte ich ihnen gesagt:  «Ihr seid Götter! Ihr alle seid Söhne des Höchsten!

7 Aber wie gewöhnliche Menschen müßt auch ihr sterben;  euer Leben wird genauso enden wie das eines jeden Herrschers!»

8 Erhebe dich, Gott, und richte die Welt,  denn dir gehören alle Völker!

 

Albrecht

Ein Psalm Asafs.

Elohim tritt auf in der Gottesgemeinde,

Unter den "Göttern" hält er Gericht:

...

6 Ich hab zwar gesagt: 'Götter seid ihr

Und Söhne des Höchsten ihr alle.'

7 Doch wahrlich, wie Menschen werdet ihr sterben,

Fallen wie einer der Fürsten."

8 Auf, Elohim, richte die Erde!

Denn alle Völker sind dein Besitz.

 

Scofield

1. Ein Psalm. Von Asaf. / Gott steht in der Gottesversammlung, / inmitten der Götter richtet er.

...

6. Ich sagte ‹zwar›: Ihr seid Götter, /Söhne des Höchsten seid ihr alle!

7. Doch wie ein Mensch werdet ihr sterben, / wie einer der Obersten werdet ihr fallen.

8. Stehe auf, o Gott, richte die Erde! /Denn du sollst zum Erbteil haben alle Nationen.

 

Elberfelder (rev)

1 Ein Psalm. Von Asaf.

Gott steht in der Gottesversammlung, inmitten der Götter richtet er.

...

6 Ich sagte <zwar>: Ihr seid Götter, Söhne des Höchsten seid ihr alle!

7 Doch wie ein Mensch werdet ihr sterben, wie einer der Obersten werdet ihr fallen.

8 Stehe auf, o Gott, richte die Erde! Denn du sollst zum Erbteil haben alle Nationen.

 

Luther (1984)

1 Ein Psalm Asafs.  Gott steht in der Gottesgemeinde und ist Richter unter den Göttern.

...

6 »Wohl habe ich gesagt: Ihr seid Götter und allzumal Söhne des Höchsten;

7 aber ihr werdet sterben wie Menschen und wie ein Tyrann zugrunde gehen.«

8 Gott, mache dich auf und richte die Erde; denn du bist Erbherr über alle Heiden!

 

Grünewald

1 Ein Lied, von Asaph. - Zum Gottesrat begibt sich Gott, / Gericht bei Göttern abzuhalten: 

...

6 Ich habe zwar gesprochen: "Ihr seid Götter, / ihr des Höchsten Söhne all.'

7 Jedoch wie andere Menschen sollt ihr sterben, / wie andere Fürsten niedersinken!" - 

8 Auf, Gott! Der Erde halte ihr Gericht! / Du bist der Erbherr aller Heidenvölker

 

 

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Autor: B. Freytag

www.fallwelt.de/bibel/texte/psalm82.htm

 

 

 



[1]

2.Chr 29:30 (Einheits)

König Hiskija und die führenden Männer befahlen den Leviten, den Herrn mit den Worten Davids und des Sehers Asaf zu preisen. Diese sangen den Lobpreis mit Freuden, verneigten sich und warfen sich nieder.