Da der Teufel meist als ein Sohn Gottes angesehen
wird, müssen wir die entsprechenden Kandidaten einmal durchgehen.
Marduk ist zwar schon Enkel von Anu und Urenkel von
Apsu. Doch sein Vater (Enki) galt
damals als Gott. Also könnte auch er Gottes Sohn sein.
Marduk ist kein unbeschriebenes Blatt. Von den
Söhnen Enkis spielt er eine herausragende Rolle. Unter den Namen Merodach
findet er sogar in der Bibel Erwähnung.
Verkündigt es unter den Nationen und laßt
es hören und richtet ein Feldzeichen auf! Laßt es hören, verschweigt es nicht!
Sagt: Babel ist eingenommen, Bel zuschanden geworden, Merodach[A]
schreckerfüllt! Ihre Götzenbilder sind zuschanden geworden, ihre Götzen sind
schreckerfüllt!
A:
Merodach war die Schutzgottheit Babylons.
Außer daß es noch einige Könige gibt, welche zu Ehren
Marduks seinen Namen tragen, spielt Marduk in der Heiligen Schrift keine Rolle.
Damit wäre er auf den ersten Blick aus dem Schneider,
außer es gibt außerbiblische Quellen, die ihm eine entscheidende Rolle zuweisen.
Enuma
Elisch*
80 Ein Gott gezeugt, der mächtigste und weiseste von allen.
Im Schoß des Apsu (Südafrika) wurde Marduk geboren.
Im Schoß des reinen Apsu wurde Marduk geboren.
Es zeugte ihn Ea, sein Vater.
Seine Mutter, Damkina, die ihn gebar,
85 Ließ ihn an den Brüsten der Göttinnen saugen.
Ein Wächter wachte über ihn, erfüllte ihn mit furchtbarer
Herrlichkeit.
Prächtig war seine Gestalt, funkelnd der Blick seiner Augen.
Erwachsen bei seiner Geburt, besaß er von
Anbeginn all seine Macht.
*Enuma Elisch: Sumerisches
Weltschöpfungslied, ca. 1.800 v.u.Z.
Durch eine List seines Vaters wurde Marduk in eine
Machtposition gerückt, in der er als
Führer über alle anderen Götter gesetzt wurde.
Er sollte nämlich gegen Tiamat (eine mächtige Urgöttin
mit Gefolge) kämpfen, aber nur unter der Bedingung, daß ihm dafür die
Herrschermacht übertragen würde. Seinem Vater gelang es nicht Tiamat zu
bezwingen.
Eigentlich war Enlil (Onkel v. Marduk) der Gott, der
die Macht innehatte. Sein rechtmäßiger Nachfolger wäre Ninurta (Cousin von
Marduk) gewesen.
Auf diesem Weg erhoffte Enki Machtrechte auf seine
Linie zu lenken, die er einst durch Los verloren hatte. (Zwischen Enki und
Enlil, zwei Halbbrüdern, herrschte oftmals Zwist)
Enuma Elisch
105 Als er (Marduk) Tiâmat, die Anführerin, erschlagen hatte,
Zerbrach er ihre Rotte, ihr Heer zerstreute
sich.
Und die Götter, ihre Helfer, die ihr zur Seite
gingen,
Erzitterten, fürchteten sich, wandten sich
rückwärts.
Sie versuchten zu entweichen, ihr Leben zu
retten,
110 Doch sie waren umgarnt, jede Flucht war ihnen versagt.
Er band sie und zerbrach ihre Waffen.
Marduk
gewann den Kampf gegen die Urgottheit Tiamat und wurde in Folge (rechtmäßiger?)
Herrscher über die anderen Götter.
Ob es
rechtens ist eine Urgottheit zu töten, nur weil sie nicht mehr im Sinne der
Kinder, Enkel und Urenkel fungiert, sei dahingestellt. Sein Vater Enki hatte
seinen Großvater auf dem Gewissen. Nun trat sein Sohn also in seine Fußstapfen
und wurde zu einem Gottesmörder. Die Rechtmäßigkeit dieses Mordes kann ich
nicht beurteilen.
Da
Marduk nun der mächtigste Gott im damaligen Götterpantheon war, geriet die
Berichterstattung etwas in Unordnung, denn Taten, die einst Enki zugeschrieben
wurden, waren nun die des Marduks geworden. Dazu gehört auch die Erschaffung
des Menschen. Ea (Enki) wird danach nur noch zu Rate gezogen.
Wenn
wir dieses Bild 1:1 auf gewisse Aussagen in der Bibel übertragen würden, kämen
wir zu folgender Aussage:
»Enuma Elisch«
Marduk
(Gottes Sohn) hat mit Hilfe Gottes (Enki) den Menschen erschaffen.
»Bibel«
Christus
(Gottes Sohn) hat mit Hilfe Gottes den Menschen erschaffen.
Hier
sind natürlich gewisse Zweifel angebracht, zumal die Erschaffung des Menschen
in älteren Quellen einzig Enki zugeschrieben wird. Auch Enlil dürfte, was die
Erschaffung des Menschen betrifft, mehr Bedeutung zukommen als Marduk.
«Als
Marduk das Wort der Götter hörte,
Beschloß er, ein großes Werk zu schaffen.
Er ergriff das Wort und sprach mit Ea,
Um seine Meinung zu erfahren über den Plan, den
er ersonnen hatte:
5 'Ein Gewebe von Blut will ich machen, Gebein will ich bilden,
Um ein Wesen entstehen zu lassen: Mensch sei sein Name.
Erschaffen will ich ein Wesen, den Menschen.
Ihm auferlegt sei der Dienst der Götter zu ihrer
Erleichterung.
Weiter will ich die Wege der Götter gestalten.
10 Übereinstimmend seien sie verehrt, in zwei geteilt.'
Es antwortete ihm Ea, indem er zu ihm das Wort
sprach;
Zur Erleichterung der Götter, teilte er ihm
seinen Plan mit:
'Einer von ihren Brüdern soll ausgeliefert
werden.
Dieser soll sterben, damit die Menschheit
entsteht.
Da
Marduk seine Macht erst in geschichtlicher Zeit erlangte, spielte er und nicht
sein Vater in der Geschichtsschreibung die herausragende Rolle.
Da er
zum Enki-Clan gehörte, lag sein Herrschaftsgebiet im Bereich Babylons. Aus
dieser Region stammen auch fast alle Hinweise auf diesen Gott.
»»»»»»»«««««««
Aus: www.daimonen.de/babylon.htm
Marduk (Amarutuk, hebr. Merodach): Jungrind des Sonnengottes
Zunächst Stadtgott von Babylon; SEIT König Hammurabi Aufstieg zum Reichsgott.
Durch seine Gleichsetzung mit Asaluhi wurde er zum Gott der Beschwörungskunst,
der Magie und der Weisheit. Weiter
hatte er die Züge eines göttlichen Arztes, Richter und Lichtbringers
(Gott der Frühlingssonne), ja
er galt als Herr (Bel) der Götter. In henotheistischer Tendenz wurden
zahlreiche andere Götter als verschiedene Manifestationen Marduks aufgefasst;
so heißt es "Ninurta ist Marduk der Kraft, Neregal ist Marduk des Kampfes,
Enlil ist Marduk der Herrschaft". Es heißt, daß Marduk 50 Namen hat. Der Schlangendrache
Muschhuschschu gilt als sein Emblemtier, ein anderes Attribut war die
Hacke oder Sichel, sein Stern ist der Planet Jupiter. Seine Gemahlin war
Sarpanitu, sein Sohn der Gott der Schreibkunst Nabu. Marduk steht in besonderer
Beziehung zum Neujahrsfest (akitu), welches in Erinnerung an die urzeitliche
Schöpfung gefeiert wurde.
Texthervorhebungen
sind von mir.
Einmal
haben wir dort den Hinweis auf:
-Einen Lichtbringer (Luzifer)
-Dann auf:
Bel (Belzebul)
-Und zum anderen auch auf:
Die Schlange als Symbolzeichen.
Das dürften recht eindeutige
Hinweise auf den biblischen Teufel sein. Doch bevor wir vorschnell urteilen,
müssen wir berücksichtigen, daß es noch weitere, nicht minder eindeutige
Teufelskandidaten gibt.
Entweder gibt es eine ganze Reihe
von Oberteufeln, oder aber die Hinweise, die man uns überlassen hat, sind alles
andere als eindeutig!
Kompaktlexikon
Religion
Marduk
Sumerisch samar-utuk ("Jungstier des
Sonnengottes"); ein ursprünglich im Stadtgebiet von Babylon verehrter
Fruchtbarkeitsgott. Später, in der Herrschaftszeit des Hammurabi, stieg Marduk
zum "Reichsgott" Babyloniens auf (1700 v.Chr.). Diese Stellung als
Hochgott soll er, dem Mythos zufolge, durch seinen Sieg über die Tiamât, das
chaotische Urmeer, erlangt haben (Enuma elisch). Er galt in Babylon auch als
Gott der Weisheit und Magie. Im Gelände seines Haupttempels Esagila befand sich
der Stufenturm Etemenanki. Zwischen dem 14. und 7. Jh. v.Chr. wurde Marduk auch
in Assyrien verehrt, dann aber durch den Kriegsgott Assur ersetzt.
Lexikon zur
Bibel
Stichwort: Bel
(akkad. belu »Herr«, verwandt mit hebr.
baal) oder Marduk (hebr. Merodach; Jer50,2) war zusammen mit Anu und Enki der höchste
Gott des babylon. Götterhimmels (Jer51,44). Ursprünglich nur der Stadtgott von
Babylon, gewann er seit der Zeit Hammurabis immer größere Bedeutung. Als sein
Vater galt der Gott Ea, als sein Sohn
Nebo (Jes46,1). Er wurde im Tempel Esagila und dem siebenstufigen
Tempelturm Etemenanki (-› Babel) verehrt. An jedem Neujahrsfest mußte der König
in einer feierlichen Zeremonie »die Hand Marduks ergreifen«, um dadurch das
Wohlergehen des Staates zu sichern.
Wer ist wer
Stichwort: Bel
oder auch Marduk, hebräisch Merodach (Jer
50,2), war zusammen mit Anu und Enki der höchste Gott des babylonischen
Götterhimmels (Jer 51,44). Ursprünglich nur der Stadtgott von Babylon, gewann
er seit der Zeit Hammurabis immer größere Bedeutung. Als sein Vater galt der
Gott Ea, als sein Sohn Nebo (Jes 46,1). Er wurde im Tempel Esagila und dem
siebenstufigen Tempelturm Etemenanki verehrt. An jedem Neujahrsfest mußte der
König in einer feierlichen Zeremonie "die Hand Marduks ergreifen", um
dadurch das Wohlergehen des Staates zu sichern. Der Name Bel kommt von dem
akkadischen Wort belu "Herr" und ist verwandt mit dem hebräischen
Wort baal.
Autor: B. Freytag
www.fallwelt.de/fallwelt/heiden/marduk.htm