Guda
April 2007
Vieles ist manchmal sehr paradox!!!
Denken wir nur an den allerheiligsten Gottesnamen
JHWH, der als so heilig galt, dass man (die Juden) Scheu hatte, ihn
auszusprechen. So wurde dieses sogenannte Tetragrammatom JHWH in den meisten
Bibeln einfach nur noch mit Herr oder Gott übersetzt.
Aus dem heiligen Namen "JHWH" wurde also der
heidnische Name "Gott".
Jahwe gilt als ein recht eifersüchtiger Gott. Ich
bezweifle sehr, dass dieser JHWH, der überhaupt keine Verehrung fremder Gottheiten
duldete, damit geehrt wurde, dass man ihn in Folge selbst mit Titeln und
Begriffen aus dem heidnischen Raum bedachte??? – Das sollten all jene
überdenken, die mit kriecherischer Gläubigkeit und großer Ehrfurcht alles zu
tun gedenken, nur um ihrem Gott wohlgefällig zu sein. (Das dürften vorzugsweise
jene sein, die in mir einen Ketzer und Häretiker sehen.)
Der Wortstamm von "Gott" ist im
germanischen Raum entstanden. Das Wurzelwort
Guda -> germanisch (steht für männliche und
weibliche Gottheiten)
Daraus haben sich folgende Begrifflichkeiten
in den nordischen Ländern entwickelt:
Got -> althochdeutsch
Guth -> gotisch
God -> englisch
Gud -> schwedisch
Nach der Christianisierung wurde dieses Wort
im gesamten germanischen Sprachbereich als Bezeichnung des Christengottes
verwendet, dem man seinen eigenen Namen Jahwe, unter dem er bekannt werden
wollte, genommen hatte.
Aus dem heidnisch - germanischen Guda wurde
also Gott.
Und unter "Gott" verstehen
heutzutage Milliarden von Christen den Gott des Abrahams, Isaaks und Jakobs.
Damit dürfte das, was unter "Gott"
verstanden wird, eine völlige Veränderung erfahren haben.
Ein Gottesverständnis wird so bestimmt nicht
erleichtert. Ein Tohuwabohu in Sachen Gottesnamen.
Hätte die Christenheit den ursprünglichen
Namen "El" beibehalten, wäre man viel näher am ursprünglichen
Gottesbegriff. (Mehr zum Gottesnamen El)
Die Herkunft des germanischen
Wortes "Guda" ist bis heute nicht völlig geklärt. Es wird davon
ausgegangen, dass der Begriff aus dem substantivierten zweiten Partizip des
indogermanischen *ghuto-m der Verbalwurzel *ghau (= [an]rufen)
entstanden ist. Nach dieser These wäre Gott das [durch Zauberwort] angerufene
Wesen. Weiter kann es auf die indogermanische Wurzel *gheu- (= gießen)
zurück geführt werden, wonach Gott als das, dem [mit] Trankopfer
geopfert wird zu verstehen wäre.
Autor: B.
Freytag
www.fallwelt.de/goetter/guda.htm