August 2007
Ich habe mich gefragt, weswegen sich Marduk so
vehement für seine Machtansprüche auf der Erde einsetzte.
Die nachfolgenden Schilderungen erfolgen in Anlehnung
an das verschollene Buch
Enki. Wohlgemerkt ein (re)konstruiertes
Werk. In vielen Bereichen mag es reine Fiktion sein!
Im Anfang war es Alalu, der die ersten Schritte auf
die Erde setzte. Alalu flog die Erde eigentlich mehr aus verletztem Stolz an,
um so der Schmach seiner Niederlage (als einstiger Herrscher) auf Nibiru zu
entgehen.
Obwohl die Erde für ihn mehr ein Fluchtort war,
betrachtete er sich schnell als rechtmäßiger Verwalter der Erde.
Die anderen Anunnaki, die nach ihm zur Erde folgten,
teilten die Machtverhältnisse jedoch in ihrem Sinne auf, wobei Alalu leer
ausging. Ein weiterer Vorfall führte dazu, dass Alalu auf dem Mars starb.
Enki, Alalus Schwiegersohn, wird als Aufseher über das
Projekt Erde ernannt.
Ein Losentscheid führte später dazu, dass die Erde,
inzwischen offenbar für die Beteiligten immer lukrativer geworden, dem
Halbbruder Enkis, Enlil zugesprochen wurde.
Ein neuer Planet, und schnell streben die Kandidaten
nach der Macht.
Als nun die Oberherrschaft auf den Enlilklan
übergegangen war, schwanden Marduks Möglichkeiten, seinen Rechtsanspruch auf
die Erde durchzusetzen.
Wäre Enki, Marduks Vater, weiterhin der Herrscher der
Erde gewesen, hätte man Marduk zwangsläufig irgendwann die Macht über die Erde
zugesprochen.
Doch es kam anders. Enki schien sich dem Schicksal,
von der Macht weitgehend ausgeschlossen zu werden, mehr oder weniger gefügt zu
haben. Doch Marduk fühlte sich immer noch als der rechtmäßige Erbe der Erde.
Da Marduk diese Macht durch die gegenwärtigen
Machtstrukturen verwehrt wurde, ging er eigene Wege, um sich die Macht, die ihm
seiner Meinung nach zustand, anzueignen.
Einerseits wird Marduk dadurch zum großen Widersacher,
andererseits will Marduk sich nur das sichern, was ihm nach den Gesetzen der
Götter ohnehin zugestanden hätte.
Wenn nun Alalu (weil er die Herrschaft über Nibiru verloren
hatte) eigentlich zum Herrscher über die Erde avancierte, hier jedoch starb,
ohne seine Ziele zu erreichen, wird sein Geist, seine Seele, in einem weiteren
Leben danach trachten, sein begonnenes Werk fortzusetzen.
Wenn nun Seelen vorzugsweise in der eigenen Blutlinie
wiedergeboren werden, wird man annehmen dürfen, dass Marduk kein geringerer ist
als der einstige Alalu; wiedergeboren als sein eigener Enkel, als Sohn seiner
Tochter Damkina mit Enki, dem erstgeborenen Sohn des derzeitigen Herrschers von
Nibiru.
Und Enkis Blutlinie mütterlicherseits hatte über Nimul
ebenfalls Verbindung zum Geschlecht Alalus.
Von Alalu ist bekannt, dass er in seiner "Gier
nach Macht" durch einen "Staatsstreich" in seiner Heimatwelt an die
Macht gelangte. Sein Gegenspieler aus der rivalisierenden Blutlinie konnte die
Macht wieder für die "Blaublütigen" zurückgewinnen.
Marduk ist bekannt dafür, dass er immer wieder nach
der Macht gierte. Dabei setzte er sich ebenfalls immer wieder über die Regeln
hinweg.
Ob die bestehenden Regeln "Recht" sind, das
ist eine andere Frage. Sie sind letztendlich auch nur ein Konstrukt, um ein
Miteinander zu regeln.
Als erstgeborener Sohn von Enki, (dem Erstgeborenen
von Anu,) wurde Marduk nach den Regeln der Götter mit besten Rechten auf ein
Erbe auf Macht ausgestattet. Lediglich eingeschränkt durch Anus Konkubine Nimul
(welche einer anderen Blutlinie entstammte) wurden seine durchsetzbaren
Machtansprüche etwas geschmälert.
Geboren, um Macht zu erben, ließen sich die
Vorraussetzungen für Marduk als ideal bezeichnen.
Enki galt als der Herrscher der Erde. Marduk war sein
Erstgeborener. Marduk wurde also geboren, um als Kronprinz (mit besten
Aussichten auf der Erde ein Königtum zu erlangen) aufzuwachsen.
Das Recht der Götter wurde zwischenzeitlich mehrfach
verdreht. So führten mehrere Ereignisse dazu, dass Marduk sein Recht auf Macht
nach und nach genommen wurde.
Selbst wenn man argumentieren würde, Anus Thronfolger
wäre, weil geboren von seiner rechtmäßigen Frau, Enlil gewesen, wäre Enlils
Thron nicht die Erde, sondern seine Heimatwelt gewesen. Denn Anu war dort der
Herrscher. Die Erde war nur eine Außenstation und den eigentlichen Thronfolger
von der "Gotteswelt" zum Erben der Erde zu machen, ist meines
Erachtens eine törichte Fehlentscheidung Anus gewesen. Eine Entscheidung, die
eine Kette verheerender Folgen auch für die Erde und die Menschen bedeuten
sollte.
Dennoch haben sich die vermeintlichen Götter von der
Erde zurückgezogen. Marduk hat man die Erde (widerwillig?) überlassen.
Als Herr über die Erde wird er aber in religiösen
Schriften als der große Widersacher bezeichnet. Entweder haben die Götter von
einst ihre Niederlagen noch nicht verkraftet oder es war nichts weiter als ein
Schachzug der Götter, der weitere Schachzüge folgen lässt. Und sollte das Spiel
zu Ende sein, wird es eine Revanche geben.
Man fragt sich überdies, in der wievielten Neuauflage
des Dramas wir uns derzeit gerade befinden.
Ich gehe davon aus, dass die Wurzeln unseres Dramas in
eine weit entfernte Zeit zurückreichen. Ein Drama, in dem es
um "Gut und Böse" geht, und ganz besonders um Macht.
Wir sind die Akteure in diesem Drama. Es gibt aber für
uns unsichtbare Spielleiter, die immer wieder in ihrem Sinne, wie in einem
Computerspiel, die Geschehnisse verändern.
D.h., solange uns der Schleier nicht von unserem
geistigen Auge genommen wird, solange werden wir auch das Drama nicht wirklich
verstehen. Allenfalls können wir aus gewissen Zusammenhängen, Ungereimtheiten
und logischen Schlussfolgerungen einige Mutmaßungen anstellen.
Wie ist der Stand der Dinge?
Ist Marduk noch der Herr der Erde?
Mit dieser und weiterer Fragen werde ich mich noch
auseinandersetzen.
Autor: B.
Freytag
www.fallwelt.de/goetter/mardukGeist.htm