Jan 2008
Was sollen wir hier, warum sind wir hier?
Die wichtigsten
Glaubensfragen sind jene, die sich direkt mit dem Sinn unserer Existenz
befassen, wie z.B. nachfolgend formulierte Fragen.
·
Woher kommen wir?
·
Wohin gehen wir?
·
Was ist das Leben?
·
Was sollen wir hier,
warum sind wir hier?
·
Was ist der Tod?
Hat der Koran Antworten auf
diese elementaren Glaubensfragen?
Danach lässt sich immerhin
beurteilen, ob es sich um ein wirkliches Buch des Glaubens handelt.
Vorweg noch ein Hinweis an
christliche Leser. Der Koran ist ganz im Gegensatz zur Bibel eher ein Buch, in
dem es vorwiegend um Glaubensfragen und Verhaltensregeln geht, wohingegen die
Bibel (das AT) eher die Geschichte des Volkes Israel behandelt. In der Bibel
werden Glaubensfragen, wenn überhaupt, nur am Rande behandelt. So darf es auch
nicht verwundern, dass man im Koran weit mehr Hinweise auf grundlegende Fragen
des Lebens (Glaubens) findet. Dafür ist dort der chronologisch - geschichtliche
Bereich weniger ausführlich.
Die Koranzitate sind der
Digitalen Bibliothek Band 46: [Der Koran, Verlag W. Kohlhammer] entnommen.
Der Übersetzer hat des
besseren Verständnisses halber diverse Zusätze (jeweils in Klammern gesetzt)
der Übersetzung zugefügt. Der Text liest sich so besser und scheint auch
verständlicher. Doch können durch solche Zusätze auch irreführende oder falsche
Vorstellung sublimiert werden. Ich weise den Leser darauf hin, die Zusätze in den
Klammern nicht als vom Propheten stammend zu betrachten.
Ich betrachte mich nicht als
Kenner des Korans. Doch auf der Suche nach Wahrheiten und nach Antworten auf Fragen,
die das Leben stellt, habe ich mich nach vielen, mir zugänglichen heiligen
Schriften umgesehen. Diese habe ich dann mit meinen Möglichkeiten gesichtet,
immer auf der Suche nach Hinweisen, die nicht zum allgemeinen Gedankengut
gehören.
Ich habe auch versucht, wenn
es mir angebracht schien, zwischen den Zeilen zu lesen, um über gewisse
Aussagen ein weiterführendes Wissen zu erlangen; mit mehr oder weniger Erfolg.
So habe ich auch den Koran
mal zu diesem und mal zu jenem Thema durchforscht; aus Zeitgründen vorwiegend
mittels geeigneter Suchbegriffe. Im Ergebnis sind meine gefundenen Antworten
(die ich beim flüchtigen stöbern fand) natürlich nicht als erschöpfend zu
betrachten. Und dennoch fand ich manche Aussage, die mir eine neue Sichtweise
der Dinge bescherte. Oftmals handelte es sich um zusätzliches
Hintergrundwissen. Hin und wieder wurden mir bislang völlig unbekannte
Sachverhalte gezeigt; vieles wurde mir bestätigt, was ich anderswo auch schon
gelesen oder gehört hatte.
Wenn man sich in der
Geschichte zurück bewegt, ist es nichts Ungewöhnliches, dass Boten Gottes
(Engel / Ausserirdische) sich, wenn sie es für angezeigt hielten, mittels
Propheten an die Menschen wandten. Meist ist solch eine Kontaktaufnahme ein Versuch,
den Lauf der Geschichte etwas zu korrigieren. D.h., es handelt sich um
Botschaften an die jeweilige Zeit. Als solche sollte man sie auch betrachten,
denn die Überbringer müssen sich am geistigen Horizont der jeweiligen
Bevölkerung orientieren. So würde ein an sich ähnlicher Botschaftsinhalt im 21.
Jahrhundert anders "rübergebracht" werden, als beispielsweise im 6.
Jahrhundert.
Mohammed ist also ein Prophet
Gottes (in heutiger Sprache ein Kontaktler) gewesen. Er war zu diesem Werk
auserwählt worden, er hatte die dafür erforderliche Qualifikation. Und so wurde
er über einen längeren Zeitraum kontaktiert und erhielt Wissen von
"oben". Dieses Kontaktgeschehen schloss noch mehr mit ein als eine
verbale Kommunikation.
Wie überliefert ist, wurde
Mohammed dereinst auch in den Himmel geführt, was bestimmt als eine besondere
Auszeichnung zu werten ist, die bisher nur wenigen Propheten zuteil wurde.
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Die Koranzitate entstammen
alle der Digitalen Bibliothek Band 46: Der Koran, (c) Verlag W. Kohlhammer]
Unter: http://www.intratext.com/IXT/DEU0018/_INDEX.HTM
ist der Koran für jedermann einsehbar.
24 Gott (w. Er)
sagte: 'Geht hinab (auf die Erde)! Ihr (d.h. ihr Menschen und der Satan) seid
(künftig) einander feind. Und ihr sollt auf der Erde (euren) Aufenthalt haben,
und Nutznießung auf eine (beschränkte) Zeit.' 25 Er sagte: 'Auf ihr werdet ihr
leben und auf ihr sterben, und aus ihr werdet ihr (dereinst bei der
Auferstehung wieder) hervorgebracht werden.'
Einst wurde im Himmel
entschieden, uns Menschen für eine gewisse Zeitspanne auf der Erde leben zu
lassen. Während dieser Zeit sind wir zyklisch Geburt und Tod unterworfen.
3 Er hat Himmel
und Erde wirklich (und wahrhaftig) geschaffen. Und er ist erhaben über das, was
sie (ihm an anderen Göttern) beigesellen. 4 Er hat den Menschen aus einem
Tropfen (Sperma) geschaffen. Und gleich ist er (kaum daß er überhaupt existiert)
ausgesprochen streitsüchtig (und rechthaberisch).
Hinweise darauf, dass Allah
Himmel und Erde geschaffen hat, sind sehr zahlreich. Und es fällt immer wieder
der Hinweis auf mehrere (sieben) Himmel. Darunter lässt sich verstehen, dass es
außer der Erdsphäre noch weitere Wirklichkeiten gibt, in denen es auch
bewusstes Leben gibt.
4 Gott ist es, der
Himmel und Erde, und (alles) was dazwischen ist, in sechs Tagen geschaffen und
sich daraufhin auf dem Thron zurechtgesetzt hat (um die Welt zu regieren).
Außer ihm habt ihr weder Freund noch Fürsprecher. Wollt ihr euch denn nicht
mahnen lassen? … 7 (Er) der alles, was er geschaffen, gut gemacht hat, und
(der) den Menschen zuerst aus Lehm geschaffen - 8 und hierauf seine Nachkommenschaft
aus einer Portion(?) verächtlichen Wassers (oder: aus einem Extrakt(?) aus
verächtlichem Wasser) gemacht - 9 und ihn hierauf (zu menschlicher Gestalt) geformt und ihm Geist von sich
eingeblasen hat, und (der) euch Gehör, Gesicht und Verstand (w. Herz) gegeben
hat. Wie wenig dankbar seid ihr!
In uns haben wir alle etwas
vom Geist Gottes. So können wir mit Recht sagen, in jedem von uns steckt etwas
Göttliches. So sind wir alle auch ein Teil Gottes. Folglich ist es
naheliegend, dass Gott an unserem Werdegang interessiert ist. Wir sind seine
Geschöpfe, die seinen Geist in sich tragen.
64 Gott ist es,
der euch die Erde zu einem (festen) Grund und den Himmel zu einem Bau gemacht,
und der euch geformt und euch (dabei) schöne Gestalten gegeben, und der euch
(allerlei) gute Dinge beschert hat. So ist Gott, euer Herr. Gott, der Herr der
Menschen in aller Welt, ist voller Segen.
Wir Menschen sind schön
gestaltet. Etwas, was im Koran mehrmals angedeutet wird. Liest man zwischen den
Zeilen, finden wir darin den Hinweis, dass es auch weniger gut gestaltete Wesen
gibt; sei es nun auf der Erde oder auf anderen Welten.
15 Habt ihr (denn)
nicht gesehen, wie Gott sieben Himmel geschaffen hat, (die) in Schichten
(übereinanderliegen), 16 und (wie er) den Mond als ein Licht (der Nacht) und
die Sonne als eine Leuchte (des Tages) daran angebracht hat? * 17 Gott hat (ja)
auch euch (Menschen wie Pflanzen) aus der Erde entstehen (w. wachsen) lassen.
18 Hierauf wird er euch (beim Tod) in sie zurück- und (dereinst bei der
Auferstehung wieder aus ihr recht eigentlich) hervorbringen.
Wir sind aus der Ede
entstanden. D.h., Gott hat irdische Gegebenheiten genutzt (Tier-/Pflanzenwelt)
um den Menschen als einen Bestandteil dieser Schöpfung zu kreieren.
12 Und er
bestimmte, daß es sieben Himmel sein sollten, (und erschuf diese Himmel) in
zwei (weiteren) Tagen. Und in jedem Himmel gab er die Weisung über das, was
darin geschehen sollte. Und den unteren (w. den (der Erde) nächsten) Himmel
versahen wir mit dem Schmuck von Lampen und (bestimmten diese auch) zum Schutz
Sieben Himmel, sieben Welten
oder sieben Sphären sind von Gott einst geschaffen worden, damit sich in diesen
Leben entfalten kann. Der Koran weist weit ausführlicher als z. B. die Bibel
auf diese anderen Welten hin, in denen Gott herrscht. D.h., wir dürfen nicht
nur unsere irdische Welt als die einzig wahre und mögliche in Betracht ziehen.
34 Und keinem
Menschen vor dir haben wir Unsterblichkeit (w. Ewigkeit) verliehen. Wenn du nun
stirbst, sollten sie dann ewig leben? 35 Ein jeder wird (einmal) den Tod
erleiden. Und wir setzen euch mit Schlechtem und Gutem (gewissen) Prüfungen
aus, um euch (damit) auf die Probe zu stellen. Und zu uns werdet ihr (dereinst)
zurückgebracht.
Das irdische Leben ist ein
Leben in Sterblichkeit. Der Tod ereilt jeden. Aber wenn die Zeit unserer
Prüfungen beendet ist, werden wir wieder zurückgebracht in den Zustand, den wir
einst (bevor wir die Erdenleben antraten) hatten.
14 Hierauf schufen
wir den Tropfen zu einem Embryo, diesen zu einem Fötus und diesen zu Knochen.
Und wir bekleideten die Knochen mit Fleisch. Hierauf ließen wir ihn als neues (w.
anderes) Geschöpf entstehen. So ist Gott voller Segen. Er ist der beste
Schöpfer (den man sich denken kann). 15 Hierauf, nachdem dies (alles) vor sich
gegangen ist (und ihr ins Leben gerufen worden seid), habt ihr zu sterben. 16
Hierauf, am Tag der Auferstehung, werdet ihr (vom Tod) erweckt werden.
Durch den Zeugungsvorgang
wird man zu einem neuen Geschöpf, hat eine gewisse Zeit zu leben, dann zu
sterben, um erneut vom Tod zum Leben erweckt zu werden.
11 Und Gott hat euch
(in eurer Eigenschaft als Menschen ursprünglich) aus Erde, hierauf aus einem
Tropfen (Sperma) geschaffen und euch hierauf zu Paaren gemacht. Und kein
weibliches Wesen ist schwanger oder bringt (ein Kind) zur Welt, ohne daß er es
weiß. Und keiner bleibt lang am Leben, und keinem wird seine Lebenszeit
verkürzt, ohne daß es in einer Schrift (verzeichnet) wäre. Dies (alles zu
wissen) ist Gott ein leichtes.
Die Lebenszeit scheint
vorherbestimmt zu sein. Alles läuft mehr oder weniger nach Plan. Und alles ist im
Buche, wohl einer göttlichen Datenbank, registriert. D.h., selbst wenn alles
augenscheinlich der Vergänglichkeit unterliegt, so wird alles erlebte, werden
alle Taten und auch alle Ereignisse doch im großen Gedächtnis Gottes
aufbewahrt.
5 Ihr Menschen! Wenn ihr wegen der
Auferweckung (der Toten) im Zweifel seid (so bedenket): Wir haben euch
(ursprünglich) aus Erde geschaffen, hierauf aus einem Tropfen (Sperma), hierauf
aus einem Embryo, hierauf aus einem Fötus, (wohl)gestaltet oder auch (w. und)
ungestaltet, um euch Klarheit zu geben (oder: um euch (unsere Zeichen)
klarzumachen). Und wir lassen, was wir wollen, bis zu einer bestimmten Frist
(im Mutterleib) verweilen. Hierauf lassen wir euch als Kind (aus dem Mutterleib)
herauskommen. Hierauf sollt ihr (heranwachsen und) mannbar werden. Und der eine
von euch wird (frühzeitig) abberufen, ein anderer erreicht das erbärmlichste (Greisen)alter (w.
wird in das erbärmlichste Alter gebracht), so daß er, nachdem er (vorher) Wissen
gehabt hat, nichts (mehr) weiß. Und du siehst, daß die Erde erstarrt ist
(und kein Leben mehr zeigt). Wenn wir dann Wasser (vom Himmel) auf sie
herabkommen lassen, gerät sie (mit ihrer Vegetation) in Bewegung, treibt (w.
nimmt zu) und läßt allerlei herrliche Arten (von Pflanzen und Früchten)
wachsen. 6 Dies (geschieht) deshalb, weil Gott wahrhaftig (w. die Wahrheit)
ist, die Toten (wieder) zum Leben bringt und zu allem die Macht hat, 7 und weil
die Stunde (des Gerichts) - an ihr ist nicht zu zweifeln - kommen und Gott
(alle), die in den Gräbern sind, auferwecken wird.
Ein Surenvers, welcher uns
wichtige Lektionen für das (irdisch-sterbliche) Leben erteilt.
In der westlichen Welt, die
durch christliches Denken geprägt ist, wird ein langes Leben meist als Belohnung
gesehen.
Doch wenn man sich das Leben
vieler alter Menschen ansieht, wird es einem schwerfallen, solch ein langes
Leben als Belohnung anzusehen. In vielen Fällen käme der Begriff
"Bestrafung" der Wirklichkeit näher.
Ein Mensch, der von der Hilfe
anderer abhängig ist, der seine Sinne nur noch sehr eingeschränkt nutzen kann,
der sogar ans Bett gebunden ist, sich
möglicherweise an vieles nicht mehr erinnern kann, von seinen Mitmenschen wie
ein kleines Kind behandelt wird und in manchen Fällen von seinen Angehörigen
(oder Behörden) entmündigt wird, führt ein entwürdigendes Leben. Wer ein
solches Lesben zu verlängern sucht, verlängert damit diesen menschenunwürdigen
Zustand. Er hat nicht begriffen, dass das Leben auf der Erde immer nur ein
Leben auf Zeit ist.
Ein Mensch, der um die
Zusammenhänge des Lebens Bescheid weiß, klammert nicht am Leben; er weiß wann
die Zeit für ihn gekommen ist und wird sich dann auf seine jenseitige Zeit
freuen. Er weiß, dass seine Seele unsterblich ist und er weiß auch, dass, wenn
Gott es für richtig hält, er ihn nochmals auf die Erde zu schicken vermag, um
seine Seele erneut mit einem jugendlichen Erdenkleid zu bekleiden. Dann kann er
nachholen, was er in seinen letzten Leben nicht erreichte.
38 Derjenige (von
den Leuten Pharaos), der gläubig war, sagte: 'Folgt mir, dann führe ich euch
den richtigen Weg! 39 Ihr Leute! Das diesseitige Leben hier (w. Dieses diesseitige
Leben) ist nur eine Nutznießung (auf eine beschränkte Zeit). Das Jenseits
(dagegen) ist die Behausung, die Bestand hat. 40 Wenn einer eine schlechte Tat
begeht, wird ihm mit gleichviel vergolten. Diejenigen aber, die tun, was recht
ist, (gleichviel ob) männlich oder weiblich, und dabei gläubig sind, werden
(dereinst) in das Paradies eingehen, wo ihnen (himmlische Speise) beschert
werden.
Neben dem irdischen Leben
gibt es ein höherwertiges Leben, welches im Gegensatz zum irdischen Leben,
Bestand hat. Auch hier gibt es Körper für die Seelen, himmlische Körper. Das
sogenannte Paradies ist in dieser Sphäre angesiedelt. Aber nur jene, die sich
in irdischen Leben bewährt haben, sind reif für das "Paradies" im
Himmel.
3 Meint (denn) der
Mensch, wir würden (dereinst) seine Knochen nicht zusammensetzen (und ihn
wieder zum Leben erwecken)? 4 Aber ja! Wir sind (sogar) imstande, seinen Finger
(wieder zurecht) zu formen.
Die Knochen lassen sich
wieder zusammenfügen. (Wohl weniger die vermoderten als neue gleichwertige.)
Wenn es also sinnvoll oder
erforderlich ist, wird uns Gott wieder zu einem weiteren irdischen Leben
verhelfen.
32 Das diesseitige
Leben ist (doch) nichts als Spiel und Zerstreuung. Die jenseitige Behausung ist
für diejenigen, die gottesfürchtig sind, wahrhaftig besser. Habt ihr denn
keinen Verstand?
Vorab muss man klar stellen,
dass der Koran ein zeitliches Leben im Diesseits kennt, aber auch ein Leben im
Jenseits und ein erneutes Leben im Diesseits.
Das jenseitige Leben wird
denen in Aussicht gestellt, die es verdient haben. Es wird als das wirkliche
Leben beschrieben, wohingegen das zeitlich-irdische nichts als Spiel und
Zerstreuung darstellt. Dieses zu verinnerlichen dürfte, für einem im Banne des
Irdischen Gefangenen, eine wirkliche Herausforderung darstellen.
Spiel und Zerstreuung klingt
nicht sehr nach Endgültigkeit. Es klingt mehr nach: aus freien Stücken, jeder
so wie es ihm beliebt, das tun, wonach sein Herz einen drängt. Die Wirklichkeit
jedoch, das wirkliche Leben, das Bestand hat, ist aber in einer anderen Sphäre
angesiedelt.
16 Wir haben
Himmel und Erde, und (alles) was dazwischen ist, nicht zum Zeitvertreib
geschaffen. 17 Wenn wir uns eine Zerstreuung hätten verschaffen wollen, hätten
wir das von uns aus gemacht (ohne die kreatürliche Welt dazu zu benötigen) -
wenn wir (überhaupt) vorgehabt hätten, etwas (Derartiges) zu tun.
Das Leben ist einerseits nach
den Worten des Koran Spiel und Zerstreuung, andererseits ist es mit Bedacht und
Sinnhaftigkeit geschehen. D.h., wir dürfen spielend lernen, das Leben
rechtschaffen zu meistern.
97 Und wenn einer
tut, was recht ist, (gleichviel ob) männlich oder weiblich, und dabei gläubig
ist, werden wir ihn (dereinst) bestimmt zu einem guten Leben (wieder)erwecken.
Und wir werden ihnen (d.h. denen, die rechtschaffen und dabei gläubig sind)
ihren Lohn bestimmt für ihre besten Taten erstatten (ohne ihre schlechten Taten
anzurechnen).
War man im letzten Leben ein
guter Mensch, sind das die besten Voraussetzungen dafür, dass man im nächsten
Leben ein gutes Leben führen kann. Obwohl wir also frei sind zu tun, was uns beliebt,
ist es sinnvoller, sich in rechtschaffenen Dingen zu üben, denn die Taten gehen
mit uns. Die Qualität unserer gelebten Leben bestimmt, wer wir in der Zukunft
sein werden, genauer, unter welchen Bedingungen wir dann leben werden.
21 Hierauf läßt er
ihn sterben und bringt ihn ins Grab. 22 Hierauf erweckt er ihn, wann er will
(zu neuem Leben). 23 Nein! Der Mensch (w. Er) hat (am Ende seines Lebens)
(oder: seit es ihn auf der Welt gibt) noch nicht ausgeführt, was Gott (w. er)
ihm befohlen hat.
Der Mensch hat ihn seinem
Leben seine Lektionen noch nicht gelernt. Was liegt näher, als ihn diese in
folgenden Leben nachholen (lernen) zu lassen.
Auch in diesen Versen steckt
ein Wink, das Leben sinnvoll zu leben, es als etwas kostbares zu schätzen und
sich in Rechtschaffenheit zu üben.
49 Und sie sagen:
'Sollen wir etwa, wenn wir (erst einmal) vermoderte Knochen sind, in einer
neuen Schöpfung auferweckt werden?' * 50 Sag: Ihr mögt Steine sein oder Eisen
51 oder irgendein (anderer) Stoff (w. eine Schöpfung), etwas, was nach eurer
Vorstellung (w. in eurer Brust) schwer (zu erschaffen) ist. (Auch in diesem
Fall werdet ihr auferweckt werden.) Sie werden dann sagen: 'Wer wird uns (ins
Leben) zurückbringen?' Sag: Der, der euch erstmals geschaffen hat. Dann werden
sie den Kopf vor dir (w. (in Richtung) zu dir) schütteln und sagen: 'Wann wird
das sein?' Sag: Vielleicht steht es nahe bevor. 52 Am Tag, da er euch (zum Gericht)
rufen wird! Da werdet ihr ihm antworten, indem ihr sein Lob anstimmt, und dabei
der Meinung sein, ihr hättet nur kurze Zeit (im Grab) verweilt.
Egal wie, wir kommen wieder
zum Leben. Die Zeit zwischen dem einen und dem nächsten Leben mag einem nur
sehr kurz erscheinen.
28 Wie könnt ihr
an Gott nicht glauben, wo ihr doch tot waret und er euch lebendig gemacht hat,
und er euch dann (wieder) sterben läßt und darauf (bei der Auferstehung wieder)
lebendig macht, worauf ihr zu ihm zurückgebracht werdet?
Man war tot, kam erneut ins
Leben und wird, wenn die Zeit abgelaufen ist sterben, aber im Jenseits erneut
lebendig werden.
6 Er ist aus
hervorquellendem Wasser (d.h. aus Sperma) geschaffen, 7 das zwischen Lende und
Brustkasten(?) herauskommt. 8 Gott (w. Er) hat die Macht, ihn (nachdem er
gestorben ist, wieder ins Leben) zurückzubringen,
Der Tod ist nichts
Endgültiges, er stellt lediglich einen Übergang dar; der Mensch, genauer seine
Seele lebt weiter. Entweder im Jenseits oder in einem neuen irdischen Leben;
eben so lange, bis die "Spielzeit", (Stichwort: Jüngster Tag) beendet
ist.
103 Die große Angst
(vor dem Gericht, der die anderen Menschen ausgesetzt sind) macht sie nicht
traurig. Und die Engel kommen ihnen entgegen (mit den Worten): 'Das ist euer
Tag, der euch (in eurem Erdenleben) versprochen worden ist.' 104 (Dieser
Zustand tritt ein?) am (jüngsten) Tag, da wir den Himmel zusammenfalten, wie
man eine Urkunde (?) zum Brief (?) (oder: wie man Urkunden zu Briefen (?),
oder: wie der Schreiber Schriftstücke?) zusammenfaltet (?). Wie wir eine erste
Schöpfung (zur Existenz im Diesseits) hervorgebracht (w. begonnen) haben,
wiederholen wir sie (bei der Auferweckung zur Existenz im Jenseits). (Dies ist)
ein Versprechen, das (einzulösen) uns obliegt. Wir tun das (wirklich).
Das Gericht wird im Koran
sehr oft erwähnt. Das Gericht, also die Zeit, in der Gott mit uns ins Gericht
geht, die Zeit, in der unsere Zeit zum Spielen abgelaufen ist, die Zeit in der
wir alle darüber Rechenschaft abzulegen haben, was wir gelernt haben, wird
einst kommen. Wir müssen (ganz im Gegensatz zum allgemeinen Denken der "Ungläubigen")
davon ausgehen, dass es mit uns nicht immer und immer weiter gehen wird. Einmal
wird Schluss sein. Dann werden wir zurückgepfiffen werden. Und das sollte in
unserem Wissen verankert sein. Denn ein "danach" wird für uns anders
sein als wir es uns derzeit vorzustellen vermögen.
Autor: B. Freytag
www.fallwelt.de/koran/glaubensfragen.htm