Wird uns etwas verschwiegen?
Sollen wir nicht alles wissen? In Sachen Adams und auch Evas gibt es so manche
Ungereimtheiten.
Dann sprach Gott, der
Herr: Es ist nicht gut, daß der Mensch allein bleibt. Ich will ihm eine Hilfe
machen, die ihm
entspricht.
Und der Mensch sprach: Das endlich ist Bein von
meinem Bein und Fleisch von meinem Fleisch. Frau soll sie heißen;
denn vom Mann ist sie genommen.
Der freute sich und
rief: »Endlich! Sie ist's! Eine wie ich! Sie gehört zu mir, denn von mir ist sie
genommen.«
Der Mensch sprach:
Diesmal ist sies!
Bein von meinem Gebein,
Fleisch von meinem
Fleisch!
Die sei gerufen
Ischa, Weib,
denn von Isch, vom
Mann, ist die genommen.
Man erahnt nicht zwangsläufig, daß
sich in diesen Aussagen (von mir markiert) ein Hinweis verbergen könnte, der
Hinweis, daß Adam schon vor Eva eine andere Frau gehabt hatte. Außer vielleicht
der recht deutliche Hinweis in der Übersetzung von Buber – Rosenzweig.
"Diesmal ist sies!" Diesmal deutet unmißverständlich darauf hin, daß
es vorher mindestens ein anderes Mal gegeben haben muß!!!
Wer kennt schon die Übersetzung
von Rosenzweig? Doch gäbe es nicht noch andere Quellen, würde man sich mit der
Erklärung zufrieden geben, daß es ja alle Tiere jeweils als männliches und
weibliches Exemplar gibt. Ihn (den Menschen, zu jener Zeit) jedoch (noch)
nicht. – So hat man es uns auch immer versucht zu erklären.
Bleiben wir erst einmal bei den
Hinweisen aus der Bibel:
Hatte man ihm schon eine Frau
gegeben, die nicht aus seinem Fleische war, die nicht wie er war? Es ist
zumindest nicht ganz ausgeschlossen. Sie gehörte entweder
a: dem Vormenschen an, (die es
zweifellos gab) oder
b: den Himmlischen, auch diese
lebten damals nachweislich auf der Erde.
Eine
alte jüdische Sage sagt folgendes:
Lilith kam zu ihm
(Adam) wider seinen Willen, sog seine Wärme ein und gebar ... Den Menschenkindern gleichen sie von
Angesicht und sind wie die Riesen mächtigen Wuchses, aber trübe ist ihr Sinn und
voll Gram und Trauer, und ist keine Freude unter ihnen.
1) altisraelische
Spukgestalt, weiblicher biblischer Vampir (Jesaja 34, 14).
2) die Frau Adams
im Talmud.
... nach rabbin. Tradition, die erste Frau Adams, die
ihn verließ und zum Dämon wurde. ...
Die
Juden haben also in Verbindung mit dem Talmud durchaus einen Zugang zu dieser
"Lilit(h)".
Die
Juden sind die ursprünglichen Repräsentanten des Schrifttums, welches wir als
das "Alte Testament" bezeichnen. Wollen wir bestreiten, daß dieses Volk Bewahrer anderer Schriften
(Wahrheiten) ist, die einst in seinem Einflußbereich entstanden sind?
Nach
der hier zitierten Sage verstanden sich Adam und Lilith offenbar nicht. Weiter besagt
diese auszugsweise:
«eins nicht auf den Willen des anderen hörte». «Und wie nun
Lilith sah, daß kein Friede war, sprach sie den wahrhaften Namen Gottes aus und
flog davon in die Lüfte.
Da stand Adam und betete vor seinem Schöpfer und sprach: Herr der Welt! Das
Weib, das du mir gegeben hast, es ist von mir gegangen.
Jetzt haben wir zwei Hinweise, die uns erkennen lassen, daß diese Lilith kein sogenannter "Vormensch" oder "Postadam" gewesen sein konnte, denn
1.
Sie flog in die Lüfte. Diese Fähigkeit kann man wohl nur den
sogenannt "Himmlischen" zusprechen.
2.
Die von ihnen gezeugten Bastarde waren "Riesen".
Diese Riesen waren ebenfalls das Ergebnis der Vermischung der Gottessöhne mit
den Menschenfrauen, wovon uns in 1Mo 6:2-4 berichtet wird.
Auch
die Sagen erzählen uns nicht jede Einzelheit. Offenbar mußten die Kinder der
Lilith aber sterben. Sie standen also für weitere Zuchtversuche nicht zur
Verfügung. Die Lilith selbst wird später als Dämon beschrieben. Möglicherweise
hat sie sich, durch ihr Verhalten damals, gegen Gott gestellt und wird nun der
Gegenseite zugerechnet.
Der
Sage nach hatte diese Verbindung auch nicht Adams volle Zustimmung gefunden.
Es bleiben noch viele Fragen.
Einige wären z.B.:
·
Wurde Liliths Vorgehen von den Verantwortlichen geduldet,
oder geschah es ohne deren Wissen?
·
War hier schon die Gegenseite auf den Plan getreten, um das göttliche Projekt zu behindern oder es
gar zum Scheitern zu bringen? (Damit das Adamsgeschlecht eben nicht nur aus der
Rasse der Himmlischen bestand.)
·
Oder lag das Verlangen einseitig nur auf Liliths Seite?
Da im Falle Adams der Versuch der
Gegenseite (in Verbindung mit Lilith), den "reinen Samen" Adams zu
vermischen, gescheitert war (weil Gott den Samen sterben ließ) mußte natürlich bei nächstbester Gelegenheit
erneut interveniert werden.
Wie und wann das geschah, das
könnt ihr unter:
"Oh Eva" — lesen
Autor: B. Freytag
www.seelenwandern.de/wiederge/feind/ohadam.htm