Feb 2008
In mehreren anderen Aufsätzen
habe ich auf mythologische Hinweise aufmerksam gemacht, in denen von Menschen
die Rede ist, die schon vor Adam die Erde bewohnten.
Dieses u.a. in nachfolgende
Aufsatzreihen:
Jetzt war ich natürlich
neugierig, ob man auch im Koran derartige Hinweise finden könnte.
Die offizielle Lehre der
Muslime dürfte das eher ablehnen. Auch die Übersetzer des Koran sollten solch
eine Lehre nicht für möglich halten. Deswegen sind meine Möglichkeiten, in
einer Koranübersetzung auf derartige Aussagen zu stoßen, natürlich sehr gering.
– Allenfalls bleibt mir der Versuch, ein wenig zwischen den Zeilen zu lesen.
Die Koranzitate entstammen
alle der Digitalen Bibliothek Band 46: Der Koran, (c) Verlag W. Kohlhammer]
Unter: http://www.intratext.com/IXT/DEU0018/_INDEX.HTM
ist der Koran für jedermann einsehbar.
63 (Aber) ebenso
waren (auch schon in früheren Zeiten) diejenigen verschroben, die die Zeichen
Gottes leugneten. 64 Gott ist es, der euch die Erde zu einem (festen) Grund und
den Himmel zu einem Bau gemacht, und der euch geformt und euch (dabei) schöne
Gestalten gegeben, und der euch (allerlei) gute Dinge beschert hat. So ist
Gott, euer Herr. Gott, der Herr der Menschen in aller Welt, ist voller Segen.
Der Mensch ist wohlgestaltet;
dieser Hinweis wird uns im Koran mehrmals gegeben. Doch unterm Strich heisst
das doch, dass es auch Menschen – oder menschenähnliches Leben gibt, welches
nicht "wohlgestaltet" ist. Denn gäbe es dieses nicht, hätten wir
keinen Vergleichsmaßstab. Und wie wir an weiteren Stellen sehen, haben wir in
dieser Aussage auch einen Hinweis darauf, dass es auch vor "Adam"
schon Menschen gab. Deren Äußeres war jedoch nicht so ansprechend.
6 Und: '(Gewisse) Männer (von der
Gattung) der Menschen suchten (früher wiederholt) Zuflucht bei (gewissen)
Männern (von der Gattung) der Dschinn und bestärkten sie (dadurch) in
ihrer Schlechtigkeit(?).' 7 Und: 'Sie meinten ebenso wie ihr, daß Gott
niemand(von den Toten) auferwecken würde.' 8 Und: 'Wir haben den Himmel
abgesucht und festgestellt (w. gefunden), daß er (nunmehr) voll (besetzt) ist
mit strengen (w. heftigen) Wächtern und mit Feuerbränden.'
Hier finden wir einen Hinweis
darauf, dass es mehrere Wesenheiten gibt, dass es ausser dem Menschen auch
andere intelligente Geschöpfe gibt. Weswegen sollte man sonst zwischen Dschinn und Mensch unterscheiden?
15 Habt ihr (denn)
nicht gesehen, wie Gott sieben Himmel geschaffen hat, (die) in Schichten
(übereinanderliegen), 16 und (wie er) den Mond als ein Licht (der Nacht) und
die Sonne als eine Leuchte (des Tages) daran angebracht hat? 17 Gott hat (ja)
auch euch (Menschen wie Pflanzen) aus der Erde entstehen (w. wachsen) lassen.
18 Hierauf wird er euch (beim Tod) in sie zurück- und (dereinst bei der
Auferstehung wieder aus ihr recht eigentlich) hervorbringen. 19 Und Gott hat
euch die Erde zu einem (flach ausgelegten) Teppich gemacht, 20 damit ihr auf
ihr Wege und Pässe begehen könnt.'
Der Mensch ist ein Wesen
dieser Sphäre. Er ist aus Bestandteilen der Erde geformt. Die Gene, die wir in
uns tragen, sind ein Zeugnis dafür, dass wir in den Tieren unsere genetischen
Verwandten haben. Auch äußerlich ist eine Ähnlichkeit mit den Menschenaffen
unverkennbar. Es stimmt wohl, dass wir unsere Ahnenreihe nicht bis zu den Affen
hin zurückverfolgen können. (Das berühmte Missing Link) Doch irgendwo haben
unsere Schöpfer dereinst ins Geschehen eingegriffen und uns in ihrem Sinne
geformt. Wir bekamen sogar ihren Geist eingeblasen.
Die sumerischen Schriften
sind da noch deutlicher; demnach bekamen wir nicht nur ihren Geist. Gewissen
Frühmenschen haben sie ihre eigenen Gene eingepflanzt. Und in Folge waren wir
ihnen auch ähnlich. Wir waren wohlgestaltet im Gegensatz zu dem, was vordem
schon da war.
30 Und (damals)
als dein Herr zu den Engeln sagte: 'Ich werde auf der Erde einen Nachfolger
einsetzen'! Sie sagten: 'Willst du auf ihr jemand (vom Geschlecht der Menschen)
einsetzen, der auf ihr Unheil anrichtet und Blut vergießt, wo wir (Engel) dir
lobsingen und deine Heiligkeit preisen?' Er sagte: 'Ich weiß (vieles), was ihr
nicht wißt.' 31 Und er lehrte Adam alle Namen (d.h. er lehrte ihn, jedes Ding
mit seinem Namen zu bezeichnen). Hierauf legte er sie (d.h. die einzelnen
Dinge) den Engeln vor und sagte: 'Tut mir ihre Namen kund, wenn (anders) ihr
die Wahrheit sagt!' 32 Sie sagten: 'Gepriesen seist du! Wir haben kein Wissen
außer dem, was du uns (vorher) vermittelt hast. Du bist der, der Bescheid weiß
und Weisheit besitzt.'
Wenn Adam zum Nachfolger
eingesetzt werden soll, wäre doch auch folgende Interpretation denkbar:
Ein neues (dem vorher
bestehenden) überlegenes Menschengeschlecht wurde mittels Adam begründet. Adam
und seine Nachkommen waren äußerlich besonders wohlgestaltet. Wie die Bibel an
mehreren Stellen zu sagen pflegt, wurde er im Gleichnis (Aussehen) Gottes gestaltet.
Und das war etwas, was es auf der Erde vorher offenbar nicht gegeben hatte.
Der Koran sagt also nicht
zweifelsfrei, dass es vor Adam schon andere Menschen auf der Erde gegeben hat.
Er widerlegt es aber auch nicht eindeutig. Dennoch gibt es einige
Koranaussagen, die sehr wohl auch auf eine vormenschliche Besiedlung der Erde
schließen lassen. (Und seien es nur die Dschinn gewesen.)
Ich gebe aber auch zu
bedenken, dass die Himmlischen den Menschen nicht zwangsläufig Wissen
zustecken, welches für ihre Weltsicht nicht unbedingt nötig war. D.h., was die
Menschen damals nicht unbedingt zu wissen brauchten, wurde ihnen auch nicht
erzählt.
Autor: B. Freytag
www.fallwelt.de/koran/menschen.htm