Unter dem Schleier
Oktober 2006
In den Übersetzungen der meisten Bibeln finden wir nicht
den Begriff eines Schleiers, sondern den einer Decke. Damit haben wir eine
Symbolik, die noch weit über die des Schleiers hinausgeht. Denn eine Decke ist
in aller Regel so dicht, dass ein hindurchsehen unmöglich scheint. Wohingegen
man durch einen Schleier meist noch irgendetwas, (wenn auch eben verschleiert)
sehen kann.
Diese "Decke", die einem das Verstehen und
Erkennen nimmt, wird allerdings auf unterschiedliche Situationen angewendet.
Einmal im Sinne von Verblendung, (nicht sehen
wollen) aber auch im Sinne von nicht sehen können.
Nicht sehen wollen, im Sinne von wegsehen:
Wer dem Armen gibt,
wird keinen Mangel haben; wer aber seine Augen verhüllt, wird reich an Flüchen.
Siehe auch Math 13,15[1]
Nicht sehen können, im Sinne
von nicht begreifen wollen:
"Er hat ihre
Augen verblendet und ihr Herz verstockt, daß sie nicht mit den Augen sehen und
mit dem Herzen verstehen und sich bekehren und ich sie heile."
Siehe
auch Jes 6,10[2]
Aber auch in dem Sinne, dass man vermuten kann, dass
die "Hardware" gewisse Einschränkungen oder Begrenzungen verursacht.
Denn der HERR hat über
euch einen Geist des tiefen Schlafs ausgegossen und eure Augen - die Propheten
- zugetan, und eure Häupter - die Seher - hat er verhüllt.5.Mose 29,3(?)
Dies ist wohl ein Hinweis auf: "Nicht sehen
können"
Aber der HERR hat euch
bis zum heutigen Tag weder ein Herz gegeben zu erkennen noch Augen zu sehen,
noch Ohren zu hören.
wie geschrieben steht:
"Gott hat ihnen einen Geist der Schlafsucht gegeben, Augen, um nicht zu
sehen, und Ohren, um nicht zu hören, bis auf den heutigen Tag."
Die Betrachtung der beiden
hier zitierten Bibelstellen lässt mehrere Interpretationen zu. Meist wird sie
in dem Sinne gebraucht, dass man nicht sieht, weil man nicht sehen will; weil
man zu abgelenkt ist und anderweitig orientiert ist. Doch ich versuche diese
Aussagen aus einer ganz anderen Sicht heraus zu beleuchten.
Propheten sind schon
bemerkenswerte Menschen; (eigentlich sollte ich diesen eine eigene Aufsatzreihe
widmen) sie haben Sinne, die andere nicht haben. Propheten verfügen über ein
gewisses Maß an Hellsichtigkeit. Durch diese Propheten kann die andere Seite
der Wirklichkeit (jene, die vor uns verhüllt ist) uns gewisse Mitteilungen
machen. Insofern sind Propheten die besonderen Augen eines Volkes, um einen
Blick hinter den Schleier (die Decke) zu werfen. Umgekehrt haben die
"Anderen" mittels der Propheten einen Fuß in dieser (unserer)
Wirklichkeit. (Mehr dazu siehe unter: Propheten)
Wenn nun die Augen der
Propheten geschlossen werden, sehen sie nichts mehr[3].
D.h., es ist so, als wenn über diese Empfangsanlagen (Propheten) nichts mehr
gesendet wird. Entweder werden sie einfach nicht mehr als Kommunikationsweg
genutzt oder ihre Fähigkeit empfangen (wahrnehmen) zu können, wird unterbunden.
Letztendlich ist das Ergebnis aber gleich, das Volk bleibt im Dunkeln.
Aber es sind nicht immer,
wie im vorliegenden Fall, die "Anderen", welche die Empfangsanlagen
deaktivieren. Oftmals sind es die Menschen selbst, welche gar nicht hören wollen!
Und wenn ein Volk nicht hören will, muss es seine Augen und Ohren (die
Propheten) wegsperren oder töten. Denn das, was die Propheten zu sagen haben,
ist nicht immer ein Wohlklang in den Ohren der Mächtigen. So ist es also
Praxis, solange es dieses Menschengeschlecht gibt, Propheten zu töten. Und so
sollte es uns nicht wundern, dass Menschen oftmals die Dunkelheit mehr lieben
als das Licht.
Denn
mit dem Gericht verhält es sich so: Das Licht kam in die Welt, und die Menschen
liebten die Finsternis mehr als das Licht; denn ihre Taten waren böse.
Sollte es so sein, dass nur
bestimmte Menschen über die Fähigkeit verfügen sehen zu können, müssen wir
akzeptieren, dass Mensch nicht gleich Mensch ist. Äußerlich ist das wohl nicht
erkennbar; doch ein Mensch besteht nicht nur aus Fleisch und Blut, sondern er
ist auch ein geistiges Wesen. Und im Geistigen gibt es sehr große Unterschiede,
die man im Hier und Jetzt nicht auf den ersten Blick sieht. D.h., es gibt
Fähigkeiten die latent vorhanden sind und welche bei Bedarf aktiviert werden
können; wobei wahrscheinlich nur einige Menschen über solche latenten
Fähigkeiten verfügen. Aus diesen werden dann bei Bedarf Propheten erweckt.
(Siehe das Beispiel im Falle König Sauls[4]).
In der Bibel wird das Volk der 144.000 erwähnt. Dieses ganze Volk soll z.B. ein
Geschlecht von Propheten sein.
Ob jene
"Propheten" nur leichter aktiviert werden können oder ob jene
besonderen Gaben tatsächlich auf Propheten beschränkt sind, vermag ich nicht
eindeutig zu sagen.
Fakt ist aber, dass wir als
Menschengeschlecht so geschaffen wurden, dass wir nur über eine begrenzte
Wahrnehmung verfügen. Und weil wir alle auf den ersten Blick nur über diese
eingeschränkte Wahrnehmung verfügen, erachten wir dies als völlig normal. Und
wenn jemand mehr sieht als andere, erklärt man ihn schnell als "nicht
normal".
Ein Blick auf unsere, uns
verheimlichte, Geschichte sollte uns etwas die Augen öffnen! – In der Bibel
werden wir nicht fündig werden, ausser wir würden geschickt zwischen den Zeilen
lesen können. Wie z.B. in Sachen Turmbau zu Babel.
4
Dann sagten sie: "Auf! Wir wollen uns eine Stadt bauen und einen Turm,
dessen Spitze bis an den Himmel reicht. Laßt uns ein Denkmal bauen, damit wir
uns nicht über die ganze Erde hin zerstreuen!"
5
Da stieg der Herr herab, um die Stadt und den Turm anzusehen, an denen die
Menschen bauten.
6
Und der Herr sagte: "Seht, ein einziges Volk sind sie und sprechen die
gleiche Sprache - und das ist erst der Anfang ihres Tuns!
7
Fortan wird für sie nichts
unausführbar sein, was immer sie sich vornehmen. So wollen wir denn jetzt
hinabsteigen und dort ihre Sprache verwirren, daß keiner mehr des anderen
Sprache versteht!"
8
Und der Herr zerstreute sie von dort über die ganze Erde. So mußten sie vom
Ausbau der Stadt abstehen.
Eine Sprache zu sprechen,
ist sicherlich ein wunderbar einigender Faktor für das in sich zerstrittene
Menschengeschlecht. Nein, die Erschaffer von einst wollten das nicht. Sie
wollten nicht, dass wir an Errungenschaften kämen, die ihren Zielen
entgegenstanden. Durch das, was "Sprachverwirrung" genannt wird,
haben sie den Menschen ein Hemmnis gegeben, welches sie in ihren Zielen
deutlich einschränkte.
Nun wird man von jenen, die
(aus welchem Grund auch immer) den Menschen einen Schleier überlegten, nicht
zwangsläufig erwarten, dass sie einem alle Hintergründe erklären. Das heißt,
im besten Fall ist man im Glauben, dass es diesen Schleier überhaupt nicht gibt.
Wenn man sich die Rahmenbedingungen unserer Erdenexistenzen ansieht, ist wohl
genau solches in Szene gesetzt worden. Uns sind alle Hinweise auf diesen
Schleier genommen. Genau genommen ist der Schleier so dicht, dass wir uns eher
als Blinde denn als Sehende bezeichnen sollten.
Deswegen, so scheint mir,
verwendet die Bibel auch nicht den Begriff Schleier, denn durch einen Schleier
kann man etwas sehen, wenn auch undeutlich. Die Bibel benutzt den Begriff Decke.
Eine Decke deckt etwas ab, sie verhüllt etwas, sie ist so dicht, dass ein
hindurchsehen nicht möglich ist.
Jes 25,7 (Scofield)
Dann
wird er auf diesem Berg die Hülle verschlingen, die das Gesicht aller Völker
verhüllt, und die Decke, die über alle Nationen gedeckt ist.
Ich habe mich meinerseits
für den Begriff Schleier als Symbol entschieden, muss aber zugeben, dass die
Begrifflichkeit "Decke" in Wahrheit den Kern der Sache besser trifft.
In diesem Fall ist die Bibel doch recht deutlich.
Und wenn man es wagt, die
Decke etwas beiseite zu schieben und versucht etwas zu sehen???
Wir stoßen in der Bibel auf
viele Hinweise anhand derer wir schlussfolgern können, dass es den Verantwortlichen
sehr wichtig war, dass wir diesen Schleier (Decke) nicht durchbrechen. – Ich
denke da z.B. an das strikte Verbot des Ausübens von unterschiedlichen Formen
der Hellseherei. (3Mo 19,31[5])
Denn Hellsehen (jene, die solche Fähigkeiten haben) ermöglicht es, ein wenig
hinter den Schleier zu blicken. Umgekehrt können Dritte, mittels medialer
Menschen, uns Mitteilungen machen. Und darunter können auch Informationen sein,
die tabu sind. Das ist natürlich nicht erwünscht und deswegen sollte man auch grundsätzlich
alle, die Hellseherei betreiben, umbringen (3Mo 20,6[6]).
Das sage nicht ich, sondern das sind die Worte aus dem Buch, von dem viele
meinen, Gott sei der Autor. (Siehe ergänzend auch das Thema: Hexen)
Doch nicht jeder mediale
Mensch der Wahrnehmungen hatte, sollte getötet werden. Da gab es natürlich auch
Ausnahmen, denn jeder der von "Gott" oder den so genannten
"heiligen Engeln" seine Gesichte bekam, war davon ausgenommen. Jene
waren hoch angesehen, von jenen berichtet uns die Bibel eine ganze Menge. Es
waren die Propheten Gottes, sie waren
"Auge" und "Ohr" zu den Himmlischen. D.h., hier war
Medialität sogar erwünscht. Letztendlich lief alles aber auf eine göttliche
Zensur hinaus. Es waren Gesetze im Umlauf, die verhinderten, dass das Volk aus
irgendwelchen falschen Quellen (solche, von der anderen Seite, solche, die
andere Ansichten vertraten) informiert wurde.
Der Sündenfall, wie er uns
in der Genesis geschildert wird, hat wohl ursächlich auch mit diesem Geschehen
etwas zu tun. In diesem Fall war es die "Schlange", welche den
Menschen etwas zuflüsterte, was ihnen wiederum die Augen öffnete. Die Menschen
wussten nun, wer sie waren – ihnen war eine ganz entscheidende Illusion
genommen.
31 Aber die
Schlange war listiger als alle Tiere auf dem Felde, die Gott der HERR gemacht
hatte, und sprach zu der Frau: Ja, sollte Gott gesagt haben: ihr sollt nicht
essen von allen Bäumen im Garten?
2 Da sprach die
Frau zu der Schlange: Wir essen von den Früchten der Bäume im Garten;
3 aber von den
Früchten des Baumes mitten im Garten hat Gott gesagt: Esset nicht davon, rühret
sie auch nicht an, daß ihr nicht sterbet!
4 Da sprach die
Schlange zur Frau: Ihr werdet keineswegs des Todes sterben,
5 sondern Gott weiß: an dem Tage, da ihr
davon eßt, werden eure Augen aufgetan, und ihr werdet sein wie Gott und
wissen, was gut und böse ist.
6 Und die Frau
sah, daß von dem Baum gut zu essen wäre und daß er eine Lust für die Augen wäre
und verlockend, weil er
klug machte. Und sie nahm von der Frucht und aß und gab ihrem Mann, der
bei ihr war, auch davon, und er aß.
Jetzt waren die Menschen einer
Illusion beraubt worden; nun wussten sie wer sie waren, nun mussten
Vorkehrungen getroffen werden, die auf Schadensbegrenzung hinausliefen. Dazu
gehörte die Vertreibung aus dem Paradies und Sicherheitsvorkehrungen, wie das
davor postierte sich drehende Schwert.
Das Paradies scheint meines
Erachtens nicht zwangsläufig (nur) ein begrenzter Bereich, einem Garten gleich,
gewesen zu sein. Ich sehe in dem, was wir diesem Paradies zuschreiben, eher den
unbeschwerten Zustand eines Lebens, in dem das Leben selbst viel leichter,
unkomplizierter und letztendlich auch viel friedlicher verlief. Wohl in einer
gewissen Unwissenheit, dafür aber in vielem viel glücklicher.
Ich möchte auch annehmen,
dass unter dem Leben im "Garten Eden" mehrere Geschehnisse
verflochten sind, die sich teilweise auch überlagert haben mögen.
Wie da wären:
·
Ein
wirklicher Bereich, in dem für eine Menschenzucht alles erforderliche wunderbar
vorhanden war.
·
Eine
frühere Zeit, in der der Schleier noch nicht so dicht war.
·
Eine
weit zurückliegende Zeit, in der man noch auf anderen Planeten weilte.
Zumindest war von nun an ein
dichter Schleier von Nöten. Ein dichtes Dunkel umgab die Völkerschaften. (Jes
29,18; 59,9; 60,2[7])
Christus, der auch als das Licht der Menschen bezeichnet wird, (Joh 12,46[8])
sollte erste Schritte einleiten, diese Finsternis wieder rückgängig zu machen.
Aber ihr Sinn ist
verstockt worden, denn bis auf den heutigen Tag bleibt dieselbe Decke auf der
Verlesung des Alten Testaments und wird nicht aufgedeckt, weil sie <nur>
in Christus beseitigt wird.
Siehe auch: 2Kor 3,15-16[9]
Über den Sinn eines Schleiers sagt uns die Bibel nicht allzu viel. Dennoch lässt sie durchblicken, dass es diesen Schleier gibt. Sie lässt auch erkennen, dass es einst wohl etwas anders geplant war. Einen Hoffnungsschimmer haben wir; denn dieser Schleier, der uns nun schon Jahrtausende umgibt, soll aufgelöst werden. Freuen wir uns also auf das "Neue Zeitalter" in dem der Schleier (wieder) von uns genommen werden wird.
Autor: B.
Freytag
www.fallwelt.de/schleier/bibelschleier.htm
15 denn das Herz dieses Volkes ist dick geworden,
und mit den Ohren haben sie schwer gehört, und ihre Augen haben sie
geschlossen, damit sie nicht etwa mit den Augen sehen und mit den Ohren hören
und mit dem Herzen verstehen und sich bekehren und ich sie heile."
10 Mache das Herz dieses Volkes fett, mache
seine Ohren schwer<hörig>, und verklebe seine Augen: damit es mit seinen
Augen nicht sieht und mit seinen Ohren <nicht> hört und sein Herz
<nicht> einsichtig wird und es <nicht> umkehrt und Heilung für sich
findet!
Darum kommt die Nacht über euch, in der ihr keine Visionen mehr habt, und die Finsternis, in der ihr nicht mehr wahrsagen könnt. Die Sonne geht unter für diese Propheten, und der Tag wird schwarz über ihnen.
6 Und der Geist des HERRN wird über dich kommen, daß du
mit ihnen in Verzückung gerätst; da wirst du umgewandelt und ein anderer Mensch
werden.
7 Wenn bei dir nun diese Zeichen eintreffen,
so tu, was dir vor die Hände kommt; denn Gott ist mit dir.
8 Du sollst aber vor mir hinabgehen nach
Gilgal; siehe, da will ich zu dir hinabkommen, um Brandopfer und Dankopfer zu
opfern. Sieben Tage sollst du warten, bis ich zu dir komme und dir kundtue, was
du tun sollst.
9 Und als Saul sich wandte, um von Samuel
wegzugehen, gab ihm Gott ein anderes Herz, und alle diese Zeichen trafen ein an
demselben Tag.
10 Und als sie nach Gibea kamen, siehe, da
kam ihm eine Prophetenschar entgegen, und der Geist Gottes geriet über ihn, daß er mit ihnen in
Verzückung geriet.
11 Als
sie sahen, daß er mit den Propheten in Verzückung war, sprachen alle, die ihn
früher gekannt hatten, untereinander: Was ist mit dem Sohn des Kisch geschehen?
Ist Saul auch unter den Propheten?
Ihr sollt euch nicht wenden zu den Geisterbeschwörern
und Zeichendeutern und sollt sie nicht befragen, daß ihr nicht an ihnen unrein
werdet; ich bin der HERR, euer Gott.
Wenn sich jemand zu den Geisterbeschwörern
und Zeichendeutern wendet, daß er mit ihnen Abgötterei treibt, so will ich mein
Antlitz gegen ihn kehren und will ihn aus seinem Volk ausrotten.
2 Denn siehe, Finsternis bedeckt die Erde und
Dunkel die Völker, doch über dir geht leuchtend der Herr auf, seine
Herrlichkeit erscheint über dir.
46 Ich bin das Licht, das in die Welt
gekommen ist, damit jeder, der an mich glaubt, nicht in der Finsternis bleibt.
15. Aber bis heute, sooft Mose gelesen wird,
liegt eine Decke auf ihrem Herzen.
16. Dann aber, wenn es sich zum Herrn wendet,
wird die Decke weggenommen.