Juli 2007
Ergänzt / Jan 2010
In Sachen Erdangelegenheiten ist Enki eine
Schlüsselfigur.
Es ist jedoch nicht ganz einfach, über ihn
einigermaßen wertfreie Informationen zu erhalten.
Hätten wir nicht Zugriff auf einige
Keilschrifttexte aus dem Kulturkreis, wo einst die Wiege unserer Menschheit
stand, gäbe es so gut wie keine Handhabe unser Gottesbild zu korrigieren.
Denn
es geht um einen Schöpfergott, den andere Götter degradierten. Da muss erst
einmal Licht ins Geschehen gebracht werden.
Da man leider davon ausgehen muss, dass alles zur
Verfügung stehende Material manipuliert wurde, ist es fraglich, ob man
überhaupt noch ein, der Wirklichkeit entsprechendes, Bild rekonstruieren kann!!!
Eine Götterfamilie scheint ursächlich für unsere
Menschheit verantwortlich gewesen zu sein. Das klingt auf den ersten Blick zwar
nach heidnischer Mythologie; doch wer nach weiteren Hinweisen sucht, wird eine
Menge finden – und wohl oder übel wird man diesem "heidnischen"
Wissen Beachtung schenken müssen.
"Gottvater" wäre danach An (Anu)
Dieser An, der in Erdangelegenheiten eher im
Hintergrund blieb, hatte zwei Söhne, die aber nur Halbbrüder waren, denn sie
stammten von verschiedenen Müttern.
Dazu gehörte u.a.:
Es blieb nicht aus, dass es zu
Meinungsverschiedenheiten kam. Machtrangeleien gehörten ebenfalls dazu.
Anfänglich war Enki als "Herr der Erde"
eingesetzt. Doch nach einem Beschluss eines "Götterrates" wurde
seinem Bruder Enlil dieses Amt übertragen.
|
Antu |
En.Uru |
Nin.Uru |
En.Ama |
|
… … … |
|
Anu |
Nimul
od. (Id) |
Enki |
Ninki |
Marduk |
Sarpanit |
Azar
(Osiris) |
Asta (Isis) |
Horon (Horus) |
|
Seine Söhne:
Abbau, Abu, Adapa, Anschan, Arazu, Asalleuhi,
Astrahasi, Dumuzi, Enschag, Kulla, Lachar, Marduk, Nergal, Ninazadim, Ninsar, Ninsimug,
Pecht, Suschkinbanda, Umütanku und Umutannak
Azimun, Nansche Nimmu, Ninagal,
Ninkurra, Ninsutu, Ninti und Nintulla,
Es ist schwierig, aus den uns zur Verfügung
stehenden alten überlieferten Schriften die Ereignisse der Frühzeit
chronologisch einigermaßen korrekt wiederzugeben. Daran haben sich schon
etliche versucht, doch meines Erachtens ist das Ausgangsmaterial (mythische
Überlieferungen), nicht dazu geeignet, den dort vermittelten Inhalt eins zu
eins umzusetzen.
Ich glaube, dass die Mythen Geschichten enthalten,
die vereinfachte Antworten auf recht komplexe Geschehnisse beinhalten. Und was
nicht gewusst werden durfte (weil es den Interessen der Götter entgegenstand),
wurde eben nicht erzählt.
Und dann gilt es auch zu bedenken, dass die uns
erhaltenen Schriften erst aus einer recht späten Epoche kommen. Wir dürfen also
annehmen, dass viele Ereignisse den Schreibern nicht mehr gegenwärtig waren.
D.h.,
wir haben hier nur solche Wissensinhalte, die entweder in der Erinnerung noch
vage präsent waren, oder aber solche, die von den Chronisten gezielt (geschönt
/ manipuliert) weiter gegeben wurden. Sie reflektieren ein Gottesbild, wie es
von den Göttern (bzw. den zu jener Zeit Herrschenden) gewünscht wurde.
Beispielhaft dürfte die Geschichte von Adam und Eva
sein. Diese Geschichte reduziert ein komplexes Geschehen auf einige wenige
Aussagen. Dieses eins zu eins auslegen zu wollen führt zu wertlosen
Informationen, dennoch dürften sich hinter den wenigen Hinweisen wahre
Begebenheiten verbergen.
Enki (En-Ki) bedeutet "Herr der Erde".
Ursprünglich war er für das "Projekt Erde" hauptverantwortlich. Sein
Name spricht jedenfalls dafür.
Die Spezies Mensch, die in erster Linie Enki
zuzuschreiben war, schien nach und nach außer Kontrolle zu geraten. Die anderen
Götter, vornehmlich Enlil, wollten sich des Menschengeschlechts entledigen.
So war es Enki, der sich (gemäß den ältesten
Schriften) der Menschen immer wieder annahm.
Die Machtverhältnisse auf der Erde wurden neu
geregelt und Enlil wurde die Hauptverantwortung übertragen.
Das führte dazu, dass der Zwist unter den Göttern
noch zunahm. (So zumindest die Sachlage nach
den, uns zur Verfügung stehenden bereits übersetzten, Schrifttafeln)
Enlil schien eifersüchtig darauf bedacht zu sein,
dass nur er es war, der die Macht hatte (der alleinige Gott war).
Enki schien sich diesem Reglement nicht beugen zu
wollen, denn in manchen Aktionen rebellierte er.
So dürfte Enki als die "Schlange im Garten
Eden" den Menschen (mit denen er sich mehr als andere identifizierte)
einige Geheimnisse gesteckt haben, welche die Menschen eigentlich (noch) nicht
wissen durften.
Wahrscheinlicher war jedoch, er machte den Menschen
einfach besser, als es ihm aufgetragen war.
Das machte die Sache nicht besser, denn von nun an
wurde er von den anderen Göttern, die offenbar mehr Macht besaßen, noch stärker
daran gehindert, seinen Einfluss geltend zu machen. Er wurde als
"Satan" gebrandmarkt und jede seiner Einflussnahmen wurde verteufelt.
(Siehe dazu auch: Rufmord)
Enki war ein Rebell unter den Göttern, doch die
Götter waren alles andere als "nur gut". Sie
hatten ein Projekt ins Leben gerufen, in dem es darum ging, eine Spezies von
Arbeitssklaven zu schaffen. Diese sollten einfach willig arbeiten, um den
Göttern ihre eigene Last erträglicher zu machen. Selbstredend, dass die
Menschen nichts von ihrer Herkunft wissen durften; sie wurden an einer kurzen
Leine gehalten. Enki tat es dennoch, er korrumpierte damit das "Projekt
Mensch" der anderen Götter.
Was ist nun in Folge aus dem Herrn der Erde
geworden???
Ich möchte betonen, dass die Sachlage nicht
eindeutig ist; man kann zu unterschiedlichen Ergebnissen gelangen.
Im Ergebnis sind die Varianten in sich völlig
konträr!
In der Konsequenz könnten sie unser gesamtes
Gottesbild auf den Kopf stellen.
Beide Varianten bauen auf bestechend logischen
Schlussfolgerungen auf. Und dennoch kann es nur eine Wahrheit geben!
Oder aber – und das scheint mir derzeit noch
wahrscheinlicher zu sein – es sind einige dieser Eckpunkte einfach nicht
kombinierbar ….was unter dem Strich heißen würde, keine dieser Möglichkeiten
würde stimmen.
Enki
(sumerisch), Prinz Ea (akkadiasch), Oannes
(Babylonisch), Poseidon (griechisch), Neptun (römisch), Ptah (ägyptisch)
Fürst
der Finsternis, gefallener Morgenstern, Luciferus, Helios, Phosphorus, die
Schlange u. v. m.
warfen das Los und teilten ihre Anteile.
Anu stieg hinauf in den Himmel,
die Erde übernimmt ... (= Enlil).
15
Die Riegel, die Gräben für das Meer,
wurden dem ... Enki zugeteilt.
Erschaffe den Urmenschen, damit er das Joch
auf sich nimmt!
Er nehme das Joch auf sich, das Werk Enlils,
den Tragkorb des Gottes trage der
Mensch!«
Nintu tat ihren Mund auf
und sprach zu den großen Göttern:
200
»Es ist nicht meine Sache, das zu leisten, das ist die
Aufgabe Enkis. *
Er ist es, der alles reinigt.
Er gebe mir Lehm, dann will ich mich ans
Werk machen.« Enki tat seinen Mund auf
250
der Herrscher Ea und die weise
Mami. Als die Geburtsgöttinnen versammelt waren,
trat er den Ton in ihrer (Mamis)
Gegenwart.
(Enki warnt Noah vor der Flut)
Atra-Hasis tat seinen Mund auf und
redete seinen Herrn an:
»Sag' mir die Bedeutung des Traumes
damit ich sehe, wo er hinführt!«
15
Enki tat seinen Mund auf
und redete seinen Diener an:
»Du sagst: >Was soll ich suchen?<
Gib acht auf die Botschaft, die ich dir
sagen will!
20
Wand, höre mir zu!
Schilfwand, achte auf alle meine Worte!
Zerstöre dein Haus, baue ein Boot!*
Gib deinen Besitz auf?
Rette dein Leben!
Atra-hasis tat seinen Mund auf
und redete die Ältesten an:
»Mein Gott ist mit eurem Gott nicht
einer Meinung. Enki und Enlil sind böse aufeinander.
Sie haben mich von zu Hause (?)
vertrieben.
45
Da ich Enki verehre,
hat er mir von der Sache erzählt.
35 Nachdem Ea, der Weise, die Menschheit erschaffen,
Ihr den
Dienst der Götter auferlegt hatte,
- Ein Werk war es, nicht auszudenken,
Er nannte es Apsu und bestimmte die geweihten Stätten.
An
diesem Orte gründete er seinen Wohnsitz.
Ea und Damkina, seine Gemahlin, lebten dort in Herrlichkeit.
Da wurde im Gemach der Geschicke, im
Heiligtum der Urbilder,
80 Ein Gott gezeugt, der mächtigste und weiseste von allen.
Im Schoß des Apsu wurde Marduk geboren.
Im Schoß des reinen Apsu wurde Marduk geboren.
Es
zeugte ihn Ea, sein Vater.
«Als Marduk das Wort der Götter hörte,
Beschloß er, ein großes Werk zu schaffen.
Er ergriff das Wort und sprach mit Ea,
Um seine Meinung zu erfahren über den Plan, den
er ersonnen hatte:
5 'Ein Gewebe von Blut will ich machen, Gebein will ich bilden,
Um ein
Wesen entstehen zu lassen: Mensch sei sein Name.
Erschaffen will ich ein Wesen, den Menschen.
Ihm auferlegt sei der Dienst der Götter zu ihrer Erleichterung.
Weiter will ich die Wege der Götter gestalten.
10 Übereinstimmend seien sie verehrt, in zwei geteilt.'
Es antwortete ihm Ea, indem er zu ihm das Wort
sprach;
Zur Erleichterung der Götter, teilte er ihm
seinen Plan mit:
Ea tat zum Reden den Mund auf
Und sprach zu mir, seinem Knecht:
>Du Mann,
zu ihnen sollst also du reden:
Mir scheint,
daß Enlil nichts mehr von mir wissen will;
Da darf ich
in eurer Stadt nicht mehr wohnen,
Darf auf
Enlils Boden meine Füße nimmer setzen.
So will ich
steigen hinab zum Apsû.
Dann wohn
ich bei meinem Herren Ea.
Auf euch
aber läßt er dann Überfluß regnen,
Und sprach zu Enlil, dem Helden:
,Wer bringt
denn etwas hervor außer Ea?
Auch kennt ja Ea jedwede Verrichtung!
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Dieser Artikel befindet sich auch in der Themenreihe:
"Enki / Luzifer /
Morgenstern" unter: www.fallwelt.de/luzifer/enki.htm
mit weiteren Inhalten.
Autor: B. Freytag
www.fallwelt.de/anunnaki/enki.htm