Juli 2007
Die Söhne der
Götter, die Gottessöhne, kopulierten mit Menschenfrauen. So ist es in jeder
Bibel nachzulesen und zwar in der Genesis Kap. sechs im Vers vier.
Hier wird
gesagt, dass aus der Verbindung der Göttersöhne mit den Erdenfrauen ein
Geschlecht von Riesen hervorging.
Eine eher
befremdliche Geschichte, wenn man das christliche Weltbild vor Augen hat. Hier
stimmt etwas nicht, hier ist die christliche Welt nicht mehr in Ordnung!
In der
christlichen Auslegung werden diese Riesen mit einem Negativ-Image belegt. –
Doch die Bibel sagt genau das Gegenteil. Denn diese so genannten Nefilim waren
die hochberühmten Männer von einst. Offenbar handelte es sich dabei um ein
Bastardgeschlecht zwischen Göttern und Menschen.
Gewiss waren
die zahllosen Beziehungen, welche die Gottessöhne mit Erdenfrauen unterhielten,
nicht im Sinne des Schöpfers. Doch bevor man die daraus hervorgehenden Kinder
verurteilt, sollte man die zur Verantwortung ziehen, die jene Kinder zeugten.
Das waren, wie gesagt, die Götter!
Steht einem
nur die Bibel zur Verfügung, kann man lediglich versuchen, zwischen den Zeilen zu
lesen. Denn diese Übergriffe der Gottessöhne werden in der Genesis nicht
verurteilt. Doch in neutestamentlichen Briefen finden wir ergänzende Hinweise.
Engel,
die ihren Herrschaftsbereich nicht bewahrt, sondern ihre eigene Behausung
verlassen haben, hat er zum Gericht des großen Tages mit ewigen Fesseln unter
Finsternis verwahrt,
Fast alle
Bibelübersetzungen bringen an dieser Stelle einen Verweis zu 1Mo 6. Aus dem
Zusammenhang ist das bestimmt nicht zwingend herzuleiten.
Auch der
nachfolgende Bibeltext wird mit diesem Geschehen in Verbindung gebracht.
Denn
wenn Gott Engel, die gesündigt hatten, nicht verschonte, sondern sie in
finsteren Höhlen des Abgrundes gehalten und zur Aufbewahrung für das Gericht
überliefert hat;
Nun, die
Schreiber der christlichen Briefe hatten Zugriff auf weit mehr Schriften, als
wir sie in der Bibel zusammengestellt finden. Zu nennen wäre da z.B. das Buch Henoch oder die Testamente der 12 Patriarchen.
In diesen
Schriften wird das Geschehen mit den Übergriffen der Gottessöhne etwas
ausführlicher aufgegriffen.
Danach
schmiedete eine Gruppe der Gottessöhne ein Komplott und rebellierte gegen die
einstigen Vorschriften, Erdenfrauen zu nehmen. Es waren ihrer 200 an der Zahl
(die sich darauf einließen).
Aus der
Verbindung Gott - Mensch gingen riesenwüchsige Nachkommen hervor. Diese Recken
oder Riesen genannten Menschen müssen deutlich größer als die eher
kleinwüchsigen Erdenmenschen gewesen sein. Wahrscheinlich waren sie auch größer
als die Götter selbst.
Dass große
Menschen einen höheren Nahrungsmittelbedarf hatten, ist einleuchtend. Und genau
darauf wird in dem Henochbuch eingegangen. Offenbar war die Versorgung mit
Lebensmitteln einst unzureichend.
So heißt es
dort:
Sie
wurden aber schwanger und gebaren 3000 Ellen lange Riesen, die den Erwerb der Menschen aufzehrten.
Die hier erwähnten
3000 Ellen (eine Elle = 52,5 cm) wären umgerechnet 1,575 km. Völliger Unsinn.
Wahrscheinlich liegt hier ein Schreibfehler oder eine orientalische
Übertreibung vor.
Es mag sein,
dass jene "Riesen" zwischen zwei und drei Metern groß waren. Gegenüber
den Erdenmenschen waren sie somit fast doppelt so groß. Doppelte Größe heißt
aber auch vierfaches Gewicht und somit auch vierfacher Appetit.
Diese
"Gottmenschen" waren berühmt und das wird nicht im negativen Sinne
gesagt.
Die Erdlinge waren
Menschen zweiter Klasse, mit deutlich eingeschränkten Möglichkeiten. Besonders
ihre geistigen Fähigkeiten waren auf ein Minimum reduziert. Dieses sogenannte
Bastardgeschlecht der Nefilim jedoch, schien eindeutig mehr Fähigkeiten
besessen zu haben. Sie werden zu manchen Leistungen fähig gewesen sein, die den
normalen Erdlingen unerreichbar blieb. Sicherlich werden sie in manchen Dingen
auch den Göttern echte Konkurrenten gewesen sein.
Diese Nefilim
werden im Klischee oftmals die Erdlinge beraubend und tötend dargestellt. Es
mag Übergriffe zwischen den Erdlingen und den Nefilim gegeben haben. Doch davon
ist in der Bibel an keiner einzigen Stelle die Rede.
Die Nefilim
hatten mehr an Fähigkeiten, Wissen und Macht. Und wenn sie ihr Potenzial
destruktiv eingesetzt haben, was ich nicht ausschließen kann, wuchs in diesem
Bastardgeschlecht ein gewisses Risiko heran. Den verantwortlichen Göttern
(Anunnaki) schien diese Entwicklung Unbehagen zu bereiten.
Die Götter
wollten den Menschen als willigen, zur Arbeit bereiten, Diener haben.
Und diese
Nefilim waren weder Götter noch waren sie Menschen. Für die Menschen waren sie
gewiss ehrfurchteinflößend, doch für die Götter waren sie eher hinderlich. Und
für Sklavenarbeiten mochten sie diese Halbgötter dann doch nicht
abkommandieren.
Immerhin
hatten sie einen "Gottesvater", der wahrscheinlich sogar stolz auf
seine (halb)irdische Nachkommenschaft war. Das äthiopische Henochbuch berichtet
davon, dass sie diesen Kindern alle möglichen Kenntnisse vermittelten. Mit
diesem Wissen wurde die Gefahr seitens der Nefilim noch größer.
Mit der
Sintflut sollte dem Spuk ein Ende bereitet werden. Die Vernichtung war zwar
weltweit, doch längst nicht so umfassend, wie dies aus dem biblischen Bericht
über die Flut hervorgeht; denn auch danach ist gelegentlich noch von
riesenhaften Menschen die Rede.
Wir
sahen dort auch Riesen, Anaks Söhne aus dem Geschlecht der Riesen, und wir waren
in unsern Augen wie Heuschrecken und waren es auch in ihren Augen.
In den
Anakitern steckten offenbar noch Gene, die eine Großwüchsigkeit verursachten.
In den sehr späten
Jahren, als die Götter noch auf Erden weilten, kam es zu einer fast
unkontrollierten Vermischung der Menschen mit den Göttern. So entstand ein
Bastardgeschlecht, mit nicht kalkulierbaren Folgen für die Verantwortlichen.
Das sollte nicht sein, und deswegen planten die Götter das Menschengeschlecht,
einschließlich der Bastarde, bei der nächstbesten Gelegenheit wieder
loszuwerden. (Das sollte die Sintflut
bewirken).
Dem
Bibelbericht, obwohl in der Kürze korrekt dargestellt, mangelt es an wichtigen
Hintergrundinformationen. Und diese wären zum Verständnis recht wichtig
gewesen. – Wie viele Bibelleser mögen sich schon darüber den Kopf zerbrochen
haben, wie es Engeln überhaupt möglich war, mit Erdenfrauen zu verkehren.
Leider
haben christliche Lehrer oftmals den Frauen die Schuld für die Übergriffe der
Gottessöhne gegeben. – Ein Hinweis mehr, dass solche Art Denken alles andere
als göttlich inspiriert ist. Sie spiegeln allenfalls verschrobenes
(christlich)religiöses Denken wider.
Die Frauen
von einst dürften diejenigen gewesen sein, die am wenigsten für das Geschehen
verantwortlich gemacht werden können.
1. Sie waren
gegenüber den Göttern Wesen zweiter Klasse, erzogen, ihren Herren stets
bedingungslos zu Diensten zu stehen!!!
2. Was
konnten die Erdlinge dafür, dass sie so gut (begehrenswert) aussahen?? Hätten
sie sich schöpfungswidrig hässlich machen sollen?
3. Meist
dürften sie völlig nackt ihren Tätigkeiten nachgegangen sein. Wäre das nicht in
Ordnung gewesen, hätten ihre Herren ihnen ausreichend Bekleidung zur Verfügung
stellen müssen.
4. Als
Vergewaltigte ist man Opfer. Außerdem ist anzunehmen, dass viele der
missbrauchten Frauen an einer erfolgten Schwangerschaft gestorben sind. Denn
sollte der Nachwuchs tatsächlich so riesenhaft gewesen sein, mögen
Schwangerschaft und Entbindung immer ein enormes Risiko in sich getragen haben.
Riesenwüchsige
Menschen muss es tatsächlich gegeben haben, denn das Buch der Erde, und dieses
lügt nicht, hat uns versteinerte Menschen finden lassen, die auf eine
Körpergröße von etwas mehr als drei Metern schließen ließen.
Auch in der
Welt der Sagengeschichten gibt es immer wieder Geschichten mit Riesen.
Zu nennen wären
da z.B. die Joten aus der nordischen Mythologie oder die Titanen aus der
Mythologie der Griechen.
Es
scheint, als seien diese Gestaltungen der Götterlehre des skandinavischen
Alterthums nicht blosse Phantasiegebilde gewesen, sondern als haben die Erzählungen von ihnen einen
historischen Grund gehabt. …
Die
Fabel macht die Joten zu Ungeheuern Riesen und Zauberern, denen die meisten
Kräfte der Natur untergeben waren, ..
zu
ihren Töchtern, welche so schön waren, dass nicht selten die erhabenen Asen um
ihre Gunst warben, und sich mit ihnen vermählten, doch blieb die angestammte
Feindschaft darum gleich gross, wenn auch Einzelne sich mit einander
verschwägerten. [Wörterbuch der Mythologie: Joten. Wörterbuch der
Mythologie, S. 4581
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Nachdem
die Menschenkinder sich gemehrt hatten, wurden ihnen in jenen Tagen schöne und
liebliche Töchter geboren. Als aber die Engel, die Himmelssöhne, sie sahen,
gelüstete es sie nach ihnen, und sie sprachen untereinander: "Wohlan, wir wollen uns
Weiber unter den Menschentöchtern wählen und uns Kinder zeugen." Semjasa
aber, ihr Oberster, sprach zu ihnen: "Ich fürchte, ihr werdet wohl diese
Tat nicht ausführen wollen, so daß ich allein eine große Sünde zu büßen haben
werde." Da antworteten ihm alle und sprachen: "Wir wollen alle einen
Eid schwören und durch Verwünschungen uns untereinander verpflichten,
diesen Plan nicht aufzugeben, sondern dies beabsichtigte Werk
auszuführen." Da schwuren alle zusammen und verpflichteten sich
untereinander durch Verwünschungen dazu. Es waren ihrer im Ganzen 200, die in den Tagen Jareds auf
den Gipfel des Berges Hermon herabstiegen. Sie nannten aber den Berg
Hermon, weil sie auf ihm geschworen und durch Verwünschungen sich untereinander
verpflichtet hatten. Dies sind die Namen ihrer Anführer: Semjasa, ihr Oberster,
Urakib, Arameel, Sammael, Akibeel, Tamiel, Ramuel, Danel, Ezeqeel, Saraqujal,
Asael, Armers, Batraal, Anani, Zaqebe, Samsaveel, Sartael, Tumael, Turel,
Jomjael, Arasjal. Die sind ihre Dekarchen.
Diese
und alle übrigen mit ihnen nahmen sich Weiber, jeder von ihnen wählte sich eine
aus, und sie begannen zu ihnen hineinzugehen und sich an ihnen zu
verunreinigen; sie lehrten sie Zaubermittel, Beschwörungsformeln und das
Schneiden von Wurzeln und offenbarten ihnen die heilkräftigen Pflanzen. Sie
wurden aber schwanger und gebaren 3000 Ellen lange Riesen, die den Erwerb der
Menschen aufzehrten.
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Siehe auch:
Die Igigi, die himmlischen
Götter
Autor: B.
Freytag
www.fallwelt.de/goetter/nefilim.htm