Wie wird Gott definiert?

Mai 2007

Wenn man über Gott spricht (oder schreibt), ist es absolut notwendig den Gottesbegriff eindeutig zu definieren, sonst führt es zwangsläufig zu größten Missverständnissen.

Der Begriff Gott kommt vom germanischen "Guda". (Siehe dazu: Der Wortstamm von Gott)

Die ursprünglichen Begriffe, die bei uns meist mit Gott wiedergegeben werden sind z.B El (singular) und Elohim (plural), in der Bedeutung von stark und mächtig. (siehe auch: Elohim)

Auch der Gottesname "JHWH" (Jahwe) wird in aller Regel mit Gott übersetzt. (siehe auch: Gottes Namen)

Das gebräuchliche El dürfte vom Ellil (akkadisch) stammen; dieses von Enlil (sumerisch), und davon dürfte auch das Iláh->Allah(arabisch) abgeleitet sein.

· Wer Gott ist und wer der Gegenspieler (der Teufel), ist manchmal nur eine Frage des Standpunktes.

· Der Teufel schlüpft in die Rolle Gottes.

· Auch andere (keine Teufel) mögen sich als Gott ausgeben, weil sie so auf die Menschen Einfluss ausüben können.

· Der Schöpfer des Menschen wird als Gott bezeichnet.

· Die beiden sumerischen Götter (Enlil und Enki)

· Ausserirdische in der Rolle von Göttern

· Der Herr der Heerscharen

· Gottvater

· Urschöpfer

· Weltenschöpfer

· Auch weitere Varianten und Begriffe sind denkbar!

Das Gottesklischee

Wenn wir an Gott denken, haben wir (im europäischen Kulturkreis) fast automatisch das von den christlichen Kirchen geprägte Gottesbild im Sinn. Es soll an dieser Stelle nicht in Frage gestellt werden. Doch gilt es zu bedenken, dass es auch ganz andere Vorstellungen von "Gott" gibt. Sogar anhand der Bibel lassen sich unterschiedliche und teils sogar sich widersprechende Gottesbilder konstruieren. (Siehe dazu die Themenreihe "Bibelgott" und "Wissen über Gott")

Eine neue Themenreihe mit mehr Hintergrundwissen: JHWH / Nanna / Jabulon

Gott ist nicht gleich Gott

Den meisten Menschen reicht es, einfach von Gott zu reden. Und wenn sie mit ihresgleichen reden, dürfte es auch keine Schwierigkeiten geben. Doch ich könnte mit dem Klischee des christlichen Gottesbildes nicht leben, wenn ich wüsste, dass mein Gegenüber unter "Gott" etwas anderes versteht als ich. Dann kann man kein vernünftiges Gespräch führen.

Auf den Seiten, die ich im Internet präsentiere, geht es oftmals um Gott. Missverständnisse sind also vorprogrammiert. Darum wünsche ich mir, dass die Menschen ihren Horizont erweitern, um so eine neue (erweiterte) Sicht der Dinge zu erlangen.

Kirchendenken

Der Begriff "Gott" in unserem Kulturkreis, wie er von den christlichen Kirchen geprägt wurde, ist eigentlich eine schwammige (weil ungenaue) Bezeichnung.

Und weil man Gott nicht hinterfragt, hat man hieran gefälligst nichts zu ändern. Gott ist eben Gott, so einfach ist das.

Da man sich dazu noch die Dreieinigkeit ausgedacht hat, ist Gott auch noch wesensgleich und eins mit dem Heiligen Geist und Christus.

Biblisch

Gemäß der Bibel lässt sich zwar ein gewisses Gottesbild erstellen, aber wie bereits erwähnt, kein einheitliches.

· Einmal sind da die Schöpfergötter, Götter also in der Mehrzahl (7. viele Götter, Gott oder Götter)

· Dann ist da Jahwe, der sich als der alleinige Gott darstellt. Mag sein, dass er der Obergott ist.

· Dann ist Gott sowohl sichtbar (6. der Sichtbare) als auch unsichtbar (5. der Unsichtbare )

· Dann ist Gott einmal grausam (Der grausame Gott) und ein anderes Mal wieder voll liebender Güte (1. der liebe Gott)

· Dann ist da der Gott dieser Welt (Gott dieser Welt)

· Dann ist Gott selbst der Satan (Gott ist Satan)

· Dann sind wir Menschen selbst Götter (Gott richtet inmitten der Götter (Psalm 82)

Niemand möge also sagen, das Gottesbild sei klar definiert, wenn schon die Bibel eine Vielzahl von Ansichten zulässt.

Darüber hinaus benutzt die Bibel (die Grundlage vieler meiner Recherchen) selbst eine Vielzahl von Gottesbegriffen (Gottes Namen). Wenn also die Quellschrift aller christlicher Religionen viele Begriffe für Gott kennt, ist es ein Frevel, alles auf einen einzigen Begriff, nämlich "Gott" zu reduzieren.

Esoterisch

Einige Esoteriker haben dem Gottesbild andere Vorstellungen beigegeben. Sie sind der Ansicht, dass wir alle Gott sind. (Wir sind Gott)

Auch sprechen sie lieber vom Urschöpfer. Damit wollen sie sich vom christlichen Gottesbild sprachlich bewusst distanzieren.

Antike

In der Antike gab es ganze Götterfamilien mit ihren jeweiligen Stammbäumen. Sie verweisen auch auf die Zeiten, als die Götter noch unter den Menschen weilten.

Hier kennen wir einen Obergott (z.B. Zeus), aber auch seine Kinder und Kindeskinder mit den jeweiligen Frauen und auch so genannte Halbgötter; Nachwuchs zwischen den Göttern und den Sterblichen.

Namensvielfalt

Jedes Volk mag seinem Gott, bzw. seinen Göttern eigene Namen gegeben haben. So wird es im nachhinein kompliziert, um aus diesem Namenwirrwarr und einer Vielzahl von Gottheiten jene ausfindig zu machen, die miteinander identisch sind. Man bedenke auch, dass die Götter unterschiedliche Einflussbereiche hatten. Der Obergott der Ägypter mag ein anderer gewesen sein als der der Sumerer. Obergott und Obergott muss also nicht ein und der selbe gewesen sein. Auch mögen sich über die Zeit die Machtbereiche der Götter verändert haben. So mag der Obergott der Ägypter zu unterschiedlichen Zeiten ein anderer gewesen sein. Ein richtiges Tohuwabohu!

Naturreligionen

Dass es in den Naturvölkern ebenfalls Götter gibt, dürfte jedermann bekannt sein.

Frühe Berichte der Menschen aus den unterschiedlichsten Erdteilen berichten immer wieder von Göttern, welche die Menschen besuchten und sie gewisse Dinge lehrten.

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Dies alles sollte Beachtung finden, wenn man den Begriff "Gott" verwendet!

Gott ist also nicht gleich Gott!!!

Muss ich mich nun dem christlichen Gottesklischee anpassen oder haben sich im Umkehrschluss alle christlichen Kirchen neu zu orientieren? Lieber Leser: urteile selbst; meine Aussagen sind in dieser Sache eindeutig.

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Autor: B. Freytag