Mai
2007
Ergänzt Jan. 2010
Unter: http://www.fallwelt.de/fallwelt/index.htm
habe ich eine
umfangreiche Recherche platziert, die u.a. die eindeutige Identifikation des
Teufels zum Ziel hat. – Doch im Grunde genommen werden hier nur mehrere fragliche
Kandidaten genauer beleuchtet. Jeder dieser Kandidaten hat nicht nur Merkmale,
die ihn als "Teufel" ausweisen könnten, sondern auch Alibis, die ihn
als einen wenig wahrscheinlichen "Teufel" kennzeichnen.
Es gibt
Autoren, die sich dahingehend äußern, dass es den Teufel ohnehin nicht gibt.
Die Wahrheit
mag irgendwo dazwischen liegen. Den christlichen Teufel (das typische
Teufelsklischee, welches von den Kirchen geprägt wurde) wird man wohl
tatsächlich nicht finden.
In der
"Variante1" sollen nur zwei Kandidaten auf den Prüfstand kommen. Sie
waren nach den sumerischen Schriften zu vorderst für Erdangelegenheiten
verantwortlich; die beiden Gottessöhne, die beiden Halbbrüder Enki und Enlil. (Hinweis:
Sie gehören zu den alten Göttern. Sollte der "Teufel" erst in
Verbindung mit den Nachfolgegöttern seine Identität erhalten haben, haben sie
selbstverständlich ein Alibi!)
In der Bibel
taucht der "Widersacher" zum ersten Mal in der Geschichte des Garten
Eden auf, in dem der "Teufel" als "die Schlange" Eva zum
Essen einer Frucht verführt. Wer ist diese "Schlange"?
Um sich das
Geschehen noch einmal vor Augen zu führen, verweise ich auf den Aufsatz "Die Versuchung im Garten
Eden", welche als Ergänzung für diesen Aufsatz gedacht ist.
Die wichtigsten
Kriterien wären:
·
Wer hat den Menschen
"verführt"?
·
Das Verhalten gegenüber
den Menschen.
·
Hinweise durch die
Namen.
·
Rückschlüsse aus einigen
Geschehnissen.
·
Die (Ur)Schlange
Zu dieser Recherche sollen die sumerischen Schriften
(weil die ursprünglichen) die Grundlage bilden.
Ich gehe davon
aus, dass es sich nicht um eine (Tier-)Schlange gehandelt hat, sondern um einen
der Götter, der für besonders hohe Intelligenz stand! Da kommt auf den ersten
Blick nur Enki in Frage.
Wenn es
tatsächlich eine Frucht war, war es natürlich niemals ein Apfel; es könnte aber
eine Frucht mit einer bewusstseinserweiternden Wirkung gewesen sein. Der
Verzehr blieb, dem Bericht nach, nicht ohne Wirkung. Adam und Eva erkannten
z.B. dass sie nackt waren. Und sie "erkannten" auch
"einander"; wobei natürlich dieses "Erkennen", wohl die
geschlechtliche Vereinigung bedeutete,
mit der Folge, dass Kinder geboren wurden.
Und genau hier
dürfte eines der ursächlichsten Probleme gelegen haben, denn augenscheinlich
sollten sich die Menschen noch nicht (selbstständig) fortpflanzen. Durch
eine unkontrollierte Vermehrung und Ausbreitung schien das "Projekt
Mensch" außer Kontrolle geraten zu können. Und wie uns die sumerischen
Schriften zeigen, war den Göttern das "Nebeneinander leben" mit den
Menschen alles andere als genehm. Deutlich wir dieses z.B. im Atra Hasis dokumentiert.
Möglicherweise
war eine eigenständige Vermehrung der Menschen vom Götterrat wohl angedacht,
nur sollten (die Adame) zu so früher Zeit noch nicht "in Serie"
gehen.
Genauso denkbar
wäre es, dass der Götterrat die Menschen weiterhin nur als eine weitgehend
unbewusste Spezies wünschte, die einfach nur willig Befehlen gehorchte.
In Sachen
Verführung im Garten Eden sprechen die Hinweise für Enki als denjenigen, der
den Menschen mehr zudachte, als es den anderen Göttern genehm war.
Es gibt Rollsiegel, auf denen Enki abgebildet sein
soll, wo er auch von Schlangen umgeben dargestellt wird. Eine Verbindung der
Schlange mit Enki kann deshalb als gesichert gelten.
Anzumerken sei
auch, dass die Abstammung Enkis mütterlicherseits über ein Schlangengeschlecht
führt. So gesehen ist es also gar nicht so abwegig, in Verbindung mit Enki als
von der "Schlange" zu reden. Sich jetzt aber vielleicht eine Python
vorzustellen, würde einem der Wahrheit nicht wirklich näher bringen. Es ist von
humanoiden Schlangen die Rede, die sehr wohl auch Hände haben.
En (Herr) Ki
(Erde) (sumerisch). Der Teufel gilt als Herrscher der Welt,
wobei die Begriffe Erde und Welt austauschbar sein dürften.
(Prinz) Ea (akkadisch) Herr des (Süß)Wassers) und
des "Unteren"
Das Wasser wird wenig mit dem "Teufel"
assoziert; das "Untere" könnte
aber mit einer Unterwelt (der "Hölle") in Verbindung gebracht
werden;
wobei mit dem
Begriff "untere Welt"
·
sowohl die untere
(südliche) Welt gemeint sein könnte
·
als auch die damals
wichtigen Bergwerke
·
und natürlich auch eine
Welt im Innern der Erde: der Verbannungsort gefallener Engel. ("Hölle")
Es ist wichtig
zu wissen, dass Prinz Ea ursprünglich Enki (Herr der Welt) genannt wurde und erst später zum Ea avancierte.
Vom Namen her
war Enki der Herr der Erde. Aber er war nicht mehr wirklich Herr der Erde, denn
sein Halbbruder Enlil bekam die Herrschaftsgewalt über den Erdenkreis.
Die Verwendung
des Prinzentitels (Prinz Ea) weist ihn als unmittelbaren Königs (Gottes)-Sohn
aus.
Ellil
(akkadisch)-> Herr der Luft (Wind)
Es gab dann
Machtverschiebungen und in deren Zuge wurden die Verantwortlichkeiten der
Götter neu aufgeteilt. Ellil galt nun als Herr der Länder.
Im Namen Ellil
steckt auch das in der Bibel häufig erwähnte El (für Herr, Starker, Gott)
Genauso gibt es
Verbindungen zum "Herrscher der Luft", den die Bibel mit dem
Widersacher gleichsetzt. (Herr der Luft)
Enki hätte
"Teufelsbezug" in Sachen "Unterwelt"
Ellil hätte
diesen als Herr(scher) der Erde und Herr der Lüfte.
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In Sachen
"Unterwelt", Versuchung und auch was die Identifikation mit der
"Schlange" betrifft, wäre Enki naheliegender Weise der Teufel.
Als Herr der
Erde und Herrscher der Lüfte käme aber auch Enlil in Betracht.
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Nehmen wir an,
der Teufel wäre Enki gewesen, dann wäre unser "Schöpfer" zum Teufel
geworden. Das ist bestimmt eine gewöhnungsbedürftige Vorstellung.
Nehmen wir an,
der Teufel wäre nicht Enki, sondern sein Bruder Enlil gewesen. Dann läge ihm
nicht allzu viel am "Menschen", dann wäre er jener, der in seinem
Herzen beschloss, das Menschengeschlecht mehrmals auszulöschen. Mit eisernem
Zepter (mit viel Grausamkeit) hätte er seine Herrschaft über die Menschen
ausgeübt.
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Ich muss
anmerken, dass die hier gemachten Überlegungen hinfällig (oder anders zu
bewerten) sind, wenn die alten Götter
verschwanden und an ihrer
Stelle ganz andere und neue Götter traten.
352
Es waren
noch keine 1200 Jahre vergangen,
da
wurde das (bewohnte) Land immer größer,
die
Menschen immer zahlreicher.
Das
Land (der Menschen) brüllte wie ein Stier,
355
und durch ihren Lärm fühlte sich der
Gott belästigt.
Enlil
hörte ihr Geschrei
und
sprach zu den großen Göttern:
»Das
Geschrei der Menschen ist mir lästig.
Durch
ihren Lärm finde ich keinen Schlaf.
360
Laßt eine Seuche entstehen, (die sie zum Schweigen bringt)!«
II
Kol. 1
Zwölfhundert
Jahre waren (abermals) vergangen,
da
wurde das (bewohnte) Land größer und die Menschen zahlreicher.
Das
Land (der Menschen) brüllte wie ein Stier.
Der
Gott fühlte sich durch ihren Lärm belästigt.
5
Enlil
hörte ihren Lärm
und
sprach zu den großen Göttern:
»Groß
ist der Lärm der Menschen.
Durch
ihr Geschrei finde ich keinen Schlaf
Schneidet
den Menschen alle Nahrung ab,
Als dritter
Versuch, die Menschen zu vernichten, folgte die Sintflut. Darüber berichtet
auch die Bibel. Dabei handelte es sich offenbar um eine kosmische Katastrophe.
Hier ist es den "Göttern" vorzuwerfen, dass sie den Menschen (mit der
einzigen Ausnahme von Noah / Utnapischtim) eine Überlebenshilfe verwehrten und
somit billigend in Kauf nahmen, dass das Menschengeschlecht aussterben konnte.
Der aus der
Bibel bekannte Titel "Fürst der Finsternis", der mit dem Teufel in
Verbindung gebracht wird, weist diesen nicht als Königssohn und damit auch
nicht als Erbe des Königs (Gottes) aus. Fürsten sind vom König eingesetzte
Herrscher, die Teile des Reiches zu verwalten haben.
ihre Augen zu
öffnen, daß sie sich bekehren von der Finsternis zum Licht und von der Macht
des Satans zu Gott, damit sie Vergebung der Sünden empfangen und ein Erbe unter
denen, die durch den Glauben an mich geheiligt sind.
Denn wir haben
nicht gegen Menschen aus Fleisch und Blut zu kämpfen, sondern gegen die Fürsten
und Gewalten, gegen die Beherrscher dieser finsteren Welt, gegen die bösen
Geister des himmlischen Bereichs.
Auch die Engel,
die ihren himmlischen Rang nicht bewahrten, sondern ihre Behausung verließen,
hat er für das Gericht des großen Tages festgehalten mit ewigen Banden in der
Finsternis.
Die Begriffe
unterscheiden sich etwas. Finsternis kann bedeuten:
·
Nichtwissenheit
·
Böse (unwissend,
unerleuchtet)
·
Finster im Sinne von:
Niedere Absichten
·
Abgeschieden,
abgeschottet (somit unwissend)
und
Engel, die ihren Herrschaftsbereich nicht bewahrt, sondern ihre eigene
Behausung verlassen haben, hat er zum Gericht des großen Tages mit ewigen
Fesseln unter Finsternis verwahrt,
Gott
hat auch die Engel, die gesündigt haben, nicht verschont, sondern sie in die
finsteren Höhlen der Unterwelt verstoßen und hält sie dort eingeschlossen bis
zum Gericht.
Ein Ort der
Finsternis wird erwähnt; wenn man genau liest, finden wir auch Hinweise auf
Höhlen. Es ist bekannt, dass die Erde in Ihrer Kruste fast wie ein Schweizer
Käse aufgebaut ist. Hier gibt es viele innerirdische Bereiche, die bewohnt
werden könnten.
Mit etwas High
Tech ließen sich gewiss manche "Biosphären" errichten.
Man wohnt hier
(unterirdisch) weitgehend strahlungssicher, hat nur geringe
Temperaturschwankungen und fehlendes Licht lässt sich bekanntermaßen künstlich
erzeugen.
Für uns
"Oberflächenbewohner" ist gewöhnungsbedürftig, zu wissen, dass sich
im Innern der Erde manche andere hochentwickelte Kultur befinden könnte. – Was
für uns eher unvorstellbar ist, mag in den Weiten des Kosmos als normal gelten.
Jetzt
ist das Gericht dieser Welt; jetzt wird der Fürst dieser Welt hinausgeworfen
werden.
…
von Gericht aber, weil der Fürst dieser Welt gerichtet ist.
Der Begriff
"Fürst" steht für "der Erste" (Vornehmste),
"Landesherr", "Führer von Völkern", …
Somit sollte,
wenn vom Fürsten der Erde die Rede ist, eigentlich von der ranghöchsten Person
die Rede sein.
Den sumerischen
Schriften zufolge dürfte dies auf Ellil zutreffen.
in
denen ihr einst wandeltet gemäß dem Zeitlauf dieser Welt, gemäß dem Fürsten der
Macht der Luft, des Geistes, der jetzt in den Söhnen des Ungehorsams wirkt.
Der Herr der Luft (Herr über den Luftraum) war gemäß den
sumerischen Schriften ganz offiziell Enlil.
Und es wurde hinausgeworfen der große
Drache, die alte Schlange, die da heißt: Teufel und Satan, der die ganze Welt
verführt, und er wurde auf die Erde geworfen, und seine Engel wurden mit ihm
dahin geworfen.
Und er griff den Drachen, die alte Schlange, die der
Teufel und der Satan ist; und er band ihn tausend Jahre
Der Begriff "Drache" wird meines Erachtens weder
mit Enlil noch mit Enki in Verbindung gebracht.
Doch die "Schlange" (Enki???) wird im
gleichen Zuge genannt und somit als Teufel und Satan gekennzeichnet.
Doch ist Enki jene Schlange, die von Johannes genannt
wird? – Etwas, was weitgehend unbekannt ist, ist die Tatsache, dass es auf der
Erde auch intelligente Drachen und Schlangenwesen (Götter) gab (gibt). Dazu ist
meinerseits eine eigene
Themenreihe.
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Ich gebe zu, beide Möglichkeiten sind so brisant, dass
die meisten meiner Leser sie sofort als zu ketzerisch empfinden und verwerfen
könnten. Das heile Bild, welches in unserer Kultur durch die Kirchen geprägt
wurde, würde einen Riss erhalten. Die Welt wäre nicht mehr jene, die sie einmal
war.
Im Ergebnis sind die Möglichkeiten zudem in sich
völlig konträr!
In der Konsequenz könnten sie unser gesamtes
Gottesbild auf den Kopf stellen.
Selbst wenn sich in diesen Überlegungen noch
gravierende Fehler befinden sollten, sollte man sich für derartige Überlegungen
etwas Zeit zu nehmen.
Ich muss anmerken, dass die hier gemachten
Überlegungen hinfällig (oder anders zu bewerten sind) wenn die alten Götter verschwanden und an ihrer Stelle ganz andere
und neue Götter traten.
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In Sachen: "Wer könnte der Teufel gewesen
sein?"; sollte auch der Aufsatz Marduk, ist er
der Teufel? Berücksichtigung finden.
In einem anderen Aufsatz (Variante
2) gehe ich der Frage nach: wer ist der Logos, das Wort Gottes?
Der Aufsatz Rufmord
behandelt wie bewusste falsche Aussagen einen Schöpfergott zum Teufel
abstempeln.
Zwei neuere Themenreihen behandeln das Thema noch
etwas umfangreicher:
und
Autor: B.
Freytag
www.fallwelt.de/goetter/variante1.htm